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Van der Bellen von japanischem Kaiser empfangen

Heute, 06:12 · Lesedauer 3 min

Bundespräsident Alexander Van der Bellen ist am Donnerstag vom japanischen Kaiser empfangen worden. Van der Bellen war "zu einer dreißigminütigen Audienz bei Tenno Naruhito im japanischen Kaiserpalast in Tokio", teilte die Präsidentschaftskanzlei der APA mit. Van der Bellen seinerseits sprach von einer "großen Ehre". "Die tiefe und dauerhafte Freundschaft zwischen Japan und Österreich ist getragen von gegenseitiger Wertschätzung, Vertrauen und gemeinsamen Werten."

Zuvor hatte Van der Bellen Ministerpräsident Shigeru Ishiba getroffen. Mit Ishiba hatte Van der Bellen nach eigenen Angaben "ein sehr gutes Gespräch" über die Potenziale in der weiteren Zusammenarbeit der beiden Länder geführt. Dabei sei die Weltausstellung in Osaka ein Motor für die Vertiefung der bilateralen Beziehungen. "Dass die ganze Welt hier in Japan gemeinsam in diesem 'Zukunftslabor' der EXPO zusammenkommt, ist beeindruckend", erklärte Van der Bellen auf Onlineplattformen wie X (Twitter) oder Bluesky.

"Unsere Wirtschaftsmission ist im vollen Gange", berichtete der Bundespräsident in einem Video. "Mit der Eröffnung eines Wirtschaftsforums konnten wir den Grundstein für starke Partnerschaften im asiatischen Raum legen." Der Bundespräsident sprach davon, dass österreichisches Unternehmertum von Werten wie Tradition, Qualität und Innovation geprägt sei. "Unsere Unternehmerinnen und Unternehmer sind wertvolle und verlässliche Partner für langfristige Geschäfte. Und sie sind kluge Köpfe voller zündender Ideen. Auf diese österreichischen Stärken können wir bauen. Und das macht mich zuversichtlich."

Unter der Leitung von Van der Bellen sowie Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) und WKÖ-Vizepräsident Philipp Gady war am Dienstag eine rund 150-köpfige österreichische Wirtschaftsdelegation nach Japan aufgebrochen. Im Anschluss ist ein bilateraler Staatsbesuch in der Mongolei geplant. Im Mittelpunkt der Reise steht die offizielle Eröffnung des österreichischen Pavillons auf der EXPO 2025, an der am 23. Mai auch Kronprinzessin Kiko von Akishino teilnimmt. Die EXPO erwartet mehr als 28 Millionen Besucherinnen und Besucher. Österreich wird sich mit über 65 Veranstaltungen und rund 140 Unternehmen präsentieren.

Laut Wirtschaftsministerium war ein zentrales Ziel der Reise die Unterzeichnung eines Memorandum of Cooperation mit dem japanischen Wirtschaftsministerium. Die am Donnerstag unterzeichnete Vereinbarung soll die Zusammenarbeit bei Forschung, Wasserstofftechnologie und im Start-up-Bereich stärken. Das bilaterale Handelsvolumen erreichte 2023 mit 4,6 Mrd. Euro ein Rekordniveau. Gemäß Erhebungen besteht weiteres Exportpotenzial von rund 1,5 Mrd. Euro - insbesondere in Maschinenbau, Elektronik, Pharmazie und bei Konsumgütern. Mit Japan habe Österreich "einen wirtschaftlich starken, technologisch führenden und politisch verlässlichen Partner", erklärte Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) in einer Aussendung anlässlich der Unterzeichnung.

Japan ist zugleich ein wichtiger Investitionspartner: Rund 170 japanische Unternehmen sind in Österreich aktiv, viele mit Zuständigkeit für den gesamten CEE-Raum. Sie beschäftigen mehr als 5.000 Menschen, vorwiegend in forschungsnahen Bereichen. Auch der Tourismus ist Teil der außenwirtschaftlichen Strategie: 2024 reisten über 105.000 japanische Gäste nach Österreich. Die für Juni geplante "Tourismuswoche" auf der EXPO bietet österreichischen Regionen eine Bühne zur Positionierung im asiatischen Markt.

Zusammenfassung
  • Bundespräsident Alexander Van der Bellen wurde in Tokio von Kaiser Naruhito zu einer dreißigminütigen Audienz empfangen und bezeichnete dies als „große Ehre“ für die österreichisch-japanische Freundschaft.
  • Eine 150-köpfige Wirtschaftsdelegation begleitet Van der Bellen, während Österreich sich auf der EXPO 2025 in Osaka mit über 65 Veranstaltungen und rund 140 Unternehmen präsentiert; mehr als 28 Millionen Besucherinnen und Besucher werden erwartet.