USA griffen mutmaßliches Drogenboot im Pazifik an: Drei Tote
Das Süd-Kommando der Southcom gab auch bekannt, dass der größte US-Flugzeugträger "USS Gerald R. Ford" am Sonntag in seinem Einsatzgebiet in der Karibik angekommen sei. An Bord sind mehr als 4000 Matrosen und Dutzende Kampfjets. Weitere Kriegsschiffe sind bereits vor Ort. US-Verteidigungsminister Pete Hegseth hatte am Donnerstag den Militäreinsatz "Southern Spear" verkündet, der sich gegen "Narko-Terroristen" in Lateinamerika richten soll. Die USA hatten bereits in den vergangenen Wochen mehrere Kriegsschiffe und Kampfflugzeuge in die Karibik entsandt.
Seit September greifen US-Streitkräfte immer wieder Boote angeblicher Drogenschmuggler in der Karibik und im Ostpazifik an. Dabei wurden nach einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP bisher mindestens 83 Menschen getötet und mehr als 20 Schiffe versenkt. Das Pentagon hatte der Deutschen Presse-Agentur bestätigt, dass es bis Wochenanfang bereits 20 Angriffe mit insgesamt 79 Toten gab.
Das Vorgehen stößt international auf Kritik. Die Vereinten Nationen riefen die US-Regierung zur Zurückhaltung auf. Drogen sorgen in den USA für große Probleme. Die US-Regierung macht für die Drogenschwemme Banden verantwortlich, die auch aus Venezuela kommen sollen. Kritiker bezeichnen die Angriffe als außergerichtliche Hinrichtungen und völkerrechtswidrig.
Das US-Militär begründet die Verlegung des Flugzeugträgers von der Mittelmeerregion in die Karibik auf Anweisung des Pentagons so: Der Einsatz sei ein entscheidender Schritt, um zu bekräftigen, mit welcher Entschlossenheit die USA die eigene Sicherheit schützten. Der Flugzeugträger hatte vor Tagen bereits die Großregion des Einsatzgebiets des US-Südkommandos (U.S. Southern Command) erreicht. Dieses erstreckt sich über das Karibische Meer und Gewässer, die an Mittel- und Südamerika grenzen.
Militäroperation "Südlicher Speer"
US-Verteidigungsminister Pete Hegseth kündigte danach die Militäroperation "Südlicher Speer" (Southern Spear) an. Konkrete Angriffe und Standorte nannte Hegseth, den die Regierung von US-Präsident Donald Trump seit einiger Zeit Kriegsminister nennt, nicht. Die Verlegung des Flugzeugträgers hat Spekulationen darüber angeheizt, ob es der US-Regierung wirklich um den Kampf gegen den Drogenschmuggel geht - und nicht gar um einen Machtwechsel in Venezuela. Die Trump-Regierung beschuldigt Staatschef Nicolás Maduro, in den Drogenschmuggel in die USA verwickelt zu sein. Jüngst bestätigte Trump außerdem, dass er verdeckte Einsätze des US-Auslandsgeheimdienstes CIA in Venezuela freigegeben habe.
Zusammenfassung
- Die USA haben am Samstag ein mutmaßliches Drogenboot im Ostpazifik angegriffen, wobei drei Menschen getötet wurden.
- Seit September kam es durch US-Militäreinsätze gegen angebliche Drogenschmuggler zu mindestens 83 Todesopfern und über 20 versenkten Schiffen.
- Mit der Operation "Southern Spear" und der Verlegung des Flugzeugträgers "USS Gerald R. Ford" mit über 4000 Matrosen in die Karibik intensivieren die USA ihr Vorgehen gegen den Drogenschmuggel, was international Kritik auslöst.
