APA/APA (AFP)/AAREF WATAD

UNO-Ermittler fordern Waffenstillstand in Syrien

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Angesichts der Corona-Krise haben UNO-Ermittler zu einem Waffenstillstand in Syrien aufgefordert. Dies sei nötig, um "die Katastrophe nicht zu verschlimmern", erklärte der Leiter der UNO-Untersuchungskommission für Syrien, Paulo Pinheiro, am Samstag in Genf. In dem Bürgerkriegsland wurden bisher fünf Infektionsfälle mit dem neuartigen Coronavirus gemeldet.

Angesichts der Corona-Krise haben UNO-Ermittler zu einem Waffenstillstand in Syrien aufgefordert. Dies sei nötig, um "die Katastrophe nicht zu verschlimmern", erklärte der Leiter der UNO-Untersuchungskommission für Syrien, Paulo Pinheiro, am Samstag in Genf. In dem Bürgerkriegsland wurden bisher fünf Infektionsfälle mit dem neuartigen Coronavirus gemeldet.

Die Coronavirus-Pandemie sei eine "tödliche Bedrohung für die syrische Zivilbevölkerung", erklärte Pinheiro. Das Virus werde "wahllos zuschlagen und verheerend für die Schwächsten sein", wenn nicht sofort Maßnahmen zu dessen Eindämmung ergriffen würden. Um eine Tragödie zu verhindern, müssten die Kriegsparteien der Forderung von UN-Generalsekretär Antonio Guterres nach einem Waffenstillstand nachkommen, erklärte Pinheiro weiter.

Der seit neun Jahren andauernde Bürgerkrieg hat das Gesundheitssystem in Syrien erheblich geschwächt. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisationen (WHO) sind nur noch 64 Prozent der Krankenhäuser und 52 Prozent der sonstigen Grundversorgungszentren in dem Land in Betrieb. Viele Gesundheitseinrichtungen seien zerstört. 70 Prozent der einst in dem Land tätigen Mitarbeiter im Gesundheitswesen sind geflüchtet.

Die UNO-Untersuchungskommission machte vor allem die "regierungsnahen Kräfte" für regelmäßige Angriffe auf Krankenhäuser verantwortlich. "Die Attacken auf medizinische Strukturen, Einrichtungen, Krankenhäuser und Rettungskräfte müssen sofort eingestellt werden", hieß es in der Erklärung.

Besonders von dem neuartigen Coronavirus bedroht sind die rund 6,5 Millionen syrischen Binnenflüchtlinge. Vor allem die Hunderttausenden Zivilisten in der nordsyrischen Provinz Idlib nahe der türkischen Grenze leben unter katastrophalen hygienischen Bedingungen und ohne Zugang zu medizinischer Grundversorgung. Hilfsorganisationen warnen zudem vor einer Gesundheitskatastrophe in den überfüllten Gefängnissen der syrischen Regierung.

Es gelte, eine weitere Katastrophe zu verhindern, sagte Pinheiro. Die Kommission unterstrich, dass vor allem die Angriffe auf Helfer, Kliniken und Arznei-Transporte sofort eingestellt werden müssten.

ribbon Zusammenfassung
  • Dies sei nötig, um "die Katastrophe nicht zu verschlimmern", erklärte der Leiter der UNO-Untersuchungskommission für Syrien, Paulo Pinheiro, am Samstag in Genf.
  • In dem Bürgerkriegsland wurden bisher fünf Infektionsfälle mit dem neuartigen Coronavirus gemeldet.
  • Die Coronavirus-Pandemie sei eine "tödliche Bedrohung für die syrische Zivilbevölkerung", erklärte Pinheiro.

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