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UNHCR: Immer mehr Risiken bei Flucht aus Afghanistan

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Die Flucht aus Afghanistan birgt nach Einschätzung des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) immer mehr Risiken. Die Landgrenzen zu den Nachbarländern Pakistan und Iran könnten fast ausschließlich nur noch mit gültigen Visa überschritten werden, so die Organisation am Mittwoch in Kabul. Die Grenzen nach Tadschikistan und Usbekistan seien inzwischen dicht. Die Gefahren für Asylsuchende, die das Land verlassen wollen, seien hoch. In manchen Fällen bestehe Lebensgefahr.

Seit der Machtübernahme der militant-islamistischen Taliban Mitte August versuchen Tausende Menschen, ohne Visa und Reisepässe in Nachbarländer zu kommen. Viele fürchten Vergeltungsmaßnahmen der Taliban. Nach Angaben des UNHCR berichten viele Afghanen, die mit Menschenschmugglern in den Iran kamen, von Erpressung, Schlägen oder andersartiger Gewalt. Vor allem Frauen und Mädchen seien in Gefahr.

Dem UNHCR zufolge verfügen in der Regel weltweit viele Menschen, die fliehen müssen, nicht über die notwendigen Reisedokumente. Alle Länder hätten das Recht, ihre Grenzen zu regulieren - müssten aber Ausnahmen für jene machen, die Sicherheit suchten.

Offizielle Zahlen, wie viele Afghanen seit der Machtübernahme der Taliban das Land verlassen haben, gibt es nicht. Der Großteil dürfte in den Iran aufgebrochen sein. Dem UNHCR zufolge haben Beamte inoffiziell erklärt, dass die Zahl der Neuankömmlinge im Iran seit Jahresbeginn zwischen 100.000 und 300.000 liege. In Pakistan haben sich rund 35.000 Afghanen seit Mitte August neu ans UNHCR gewandt.

ribbon Zusammenfassung
  • Seit der Machtübernahme der militant-islamistischen Taliban Mitte August versuchen Tausende Menschen, ohne Visa und Reisepässe in Nachbarländer zu kommen.
  • Viele fürchten Vergeltungsmaßnahmen der Taliban.
  • Offizielle Zahlen, wie viele Afghanen seit der Machtübernahme der Taliban das Land verlassen haben, gibt es nicht.
  • Der Großteil dürfte in den Iran aufgebrochen sein.
  • In Pakistan haben sich rund 35.000 Afghanen seit Mitte August neu ans UNHCR gewandt.

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