Burgenland
Ukrainische Waisenkinder mussten ins Kriegsgebiet zurück
Sie waren aufgrund des russischen Angriffskrieges seit März 2022 in Burgauberg-Neudauberg im Bezirk Güssing untergebracht.
Er verstehe nicht, "warum Kinder in dieser Zeit in ein Kriegsgebiet zurückgeschickt werden", sagte Johannes Wallner von SeneCura Sonntagfrüh zur APA.
Proteste habe es keine gegeben, es sei "total ruhig" gewesen, fuhr Wallner fort. Die SeneCura-Gruppe ist zuständig für das ehemalige Hotel, in dem die Kinder im Südburgenland untergebracht waren.
Die Hilfsorganisation "Kleine Herzen" evakuierte die Kinder und ihre Betreuer im März 2022.
"Kann nicht zusehen"
Die Gründerin der "Kleinen Herzen" hatte dem "Standard" unter Tränen erzählt: "Wenn sie bleiben, bin ich natürlich weiterhin da, aber ich kann nicht zusehen, wenn man die Kinder am Sonntag in den Bus setzt und in den Krieg zurückschickt. Das halte ich nicht aus", sagte sie.
"Wir wollen die Kinder doch nicht hier festhalten – gäbe es einen Waffenstillstand, würde ich sie sofort zurückschicken, aber Putin bereitet den nächsten Angriff vor. Es ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt", so Vayer.
Heftige Kritik an Rücktransport
An dem Rücktransport hatte es in den vergangenen Tagen Kritik gegeben, unter anderem vom UNO-Flüchtlingshochkommissariat UNHCR. Von den betroffenen Mädchen und Burschen weist ein Drittel eine Behinderung auf.
Die Rückholaktion der Ukraine wirft Fragen auf. Genaue Informationen gab man den Helfern nicht. Gemutmaßt wird, dass dem Land die Kinder ausgehen.
Video: Ukrainische Waisenkinder im Burgenland aufgenommen
Zusammenfassung
- 52 Waisen- und Pflegekinder aus der Ukraine sind in der Nacht auf Sonntag aus dem Burgenland in ihr Heimatland abgereist.
- Sie müssen in das Kriegsgebiet zurückkehren. Der ukrainische Staat will sie zurück.
- Sie waren aufgrund des russischen Angriffskrieges seit März 2022 in Burgauberg-Neudauberg im Bezirk Güssing untergebracht.