puls24 Logo

Vorbereitungen für Rücktransport ukrainischer Kinder

31. Mai 2025 · Lesedauer 2 min

Im Burgenland laufen die Vorbereitungen für den Rücktransport von 52 Waisen- und Pflegekindern aus der Ukraine in ihr Heimatland. Sie waren aufgrund des russischen Angriffskrieges seit März 2022 in Burgauberg-Neudauberg (Bezirk Güssing) untergebracht. Nun sollen sie in der Nacht auf Sonntag die Rückreise antreten. Beim Quartierbetreiber geht man davon aus, dass die Aktion wie geplant stattfindet.

Für das ehemalige Hotel, in dem sie im Südburgenland untergebracht waren, ist die Senecura-Gruppe zuständig. Beim Unternehmen erklärte man auf APA-Anfrage am Samstag, dass sich an der Situation nichts geändert habe. Am Nachmittag soll es eine Besprechung mit einem Vertreter der ukrainischen Botschaft zum Ablauf geben. Die Abfahrt sei dann am Sonntag um 3.00 Uhr früh geplant.

Man verstehe sie nicht, habe aber keinen Einfluss auf die Entscheidung, betonte man bei Senecura. Auch Pascale Vayer vom Verein "Kleine Herzen", die die Kinder betreut, zeigte sich am Samstag im APA-Gespräch wenig optimistisch: "Es ist vorbei."

Die Mädchen und Buben, von denen ein Drittel eine Behinderung aufweist, sollen mit drei Bussen abgeholt werden und später per Zug weiterreisen. Das Ziel befinde sich in Kropiwnitskij, einer Region, in der es laut Vayer auch schon Angriffe gegeben hat.

Land verweist auf Obsorge-Situation

An dem Rücktransport hatte es in den vergangenen Tagen Kritik gegeben, unter anderem vom UNO-Flüchtlingshochkommissariat UNHCR. Das Land Burgenland erklärte auf APA-Anfrage zuletzt, dass die Obsorge für die Waisen- und Pflegekinder seit jeher dem Leiter der ukrainischen Einrichtung unterliege. Die Einrichtung wird als Grundversorgungseinrichtung geführt und von Land und Bund finanziell unterstützt.

Der Leiter habe mit den ukrainischen Behörden den Entschluss gefasst, die Kinder zurück in die Heimat zu bringen. Das Land Burgenland habe im Interesse des Kindeswohls Informationen über die Qualität, die Sicherheit und die Umstände der Heimbringung eingeholt und entsprechende Auskünfte erhalten. Diese müsse man zur Kenntnis nehmen, ein Entzug der Obsorge sei aus Sicht des Landes nicht möglich.

Zusammenfassung
  • Im Burgenland werden 52 ukrainische Waisen- und Pflegekinder, von denen etwa ein Drittel eine Behinderung hat, auf ihre Rückreise in die Ukraine vorbereitet.
  • Die Kinder waren seit März 2022 aufgrund des russischen Angriffskriegs in Burgauberg-Neudauberg untergebracht und sollen in der Nacht auf Sonntag um 3.00 Uhr früh mit drei Bussen und später per Zug nach Kropiwnitskij gebracht werden.
  • Trotz Kritik, unter anderem vom UNHCR, verweist das Land Burgenland darauf, dass die Obsorge beim Leiter der ukrainischen Einrichtung liegt und ein Entzug aus Sicht des Landes nicht möglich ist.