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Ukrainische Drohnen trafen russische Batteriefabrik

Heute, 08:23 · Lesedauer 2 min

Ukrainische Drohnen haben nach russischen Medienberichten eine militärisch wichtige Batteriefabrik in Russland getroffen. Telegramkanäle berichteten von mehreren Explosionen in der Stadt Jelez 400 Kilometer südlich von Moskau. Der Gouverneur des Gebietes Lipezk, Igor Artamonow, teilte mit, Drohnentrümmer hätten einen Brand auf einem Fabriksgelände verursacht. Das Unternehmen werde evakuiert. Unterdessen will die Ukraine weitere europäische Finanzhilfen für ihr Militär.

Der Angriff beschädigte nach offiziellen Angaben auch ein Wohnhaus in Jelez. Neun Menschen seien verletzt in Krankenhäuser gekommen, teilte das russische Gesundheitsministerium in Moskau mit. Die Fabrik Energija produziert nach Medienberichten Batterien, die auch in Drohnen, Flugzeugen, Schiffen oder Funktechnik zum Einsatz kommen.

Russland schoss nach eigenen Angaben in der Nacht auf Freitag 112 ukrainische Drohnen ab. Davon seien 24 über der Hauptstadtregion Moskau abgefangen worden, teilte das Verteidigungsministerium mit. An Moskauer Flughäfen herrschte in der Nacht erneut zeitweise Start- und Landeverbot.

Russische Drohnenangriffe in der Nacht reichten nach ukrainischen Behördenangaben ungewöhnlich weit nach Westen. Schäden wurden aus den Gebieten Tscherniwzi (Czernowitz) und Iwano-Frankiwsk gemeldet. Am frühen Vormittag herrschte in den Regionen Kiew und Schitomir immer noch Luftalarm.

Ukraine schlägt Finanzierung der Armee durch EU-Staaten vor

Der ukrainische Finanzminister Serhij Martschenko schlug unterdessen zur weiteren Abwehr der seit 2022 andauernden russischen Invasion eine direkte Finanzierung der ukrainischen Armee durch EU-Staaten vor. "Heute gewährleistet die ukrainische Armee nicht nur den Schutz der Ukraine, sondern ganz Europas", begründete Martschenko den Vorschlag gemäß einer Regierungsmitteilung bei Telegram.

Die Ausgaben für die ukrainischen Streitkräfte würden dabei nur einen geringen Teil der Wirtschaftsleistung der EU ausmachen. Zudem könnten diese Verteidigungsausgaben auf die Pflichtausgaben der Staaten in der NATO angerechnet werden, schlug er vor.

Auch bei Friedensschluss weitere Unterstützung

Auch sollte das ukrainische Militär selbst nach einem Friedensschluss aus dem Ausland finanziert werden. "Sogar wenn ein dauerhafter Frieden erreicht wird, bleibt das Schlüsselrisiko der europäischen Sicherheit seitens Russlands bestehen", hob Martschenko hervor. Die Unterstützung der Ukraine sei daher eine Investition in die Stabilität Europas.

Im ukrainischen Haushalt für 2025 sind umgerechnet fast 25 Milliarden Euro für Verteidigung vorgesehen. Parlamentsabgeordnete bemängeln indes, dass die realen Ausgaben am Jahresende weitaus höher liegen werden. Bereits jetzt finanzieren ausländische Geldgeber, darunter die Europäische Union, Deutschland und andere EU-Staaten, über die Hälfte des ukrainischen Staatshaushalts.

Zusammenfassung
  • Ukrainische Drohnen trafen eine Batteriefabrik im russischen Jelez, verursachten einen Brand und verletzten neun Menschen.
  • Russland meldete in der Nacht auf Freitag den Abschuss von 112 ukrainischen Drohnen, darunter 24 über der Region Moskau, was zu temporären Flugverboten an Moskauer Flughäfen führte.
  • Der ukrainische Finanzminister schlug eine direkte Finanzierung der ukrainischen Armee durch EU-Staaten vor und verwies auf fast 25 Milliarden Euro Verteidigungsausgaben im Haushalt 2025.