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Ukraine - Selenskyj: Tribunal für Kriegsverbrecher

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Nach den Getreidegesprächen in Istanbul ist Präsident Wolodymyr Selenskyj zuversichtlich, dass es bald zur Freigabe der blockierten Getreideexporte kommen kann. Russische Verbrecher will er zudem vor einem internationalen Gericht sehen.

"Die ukrainische Delegation hat mir mitgeteilt, dass es einige Fortschritte gibt", sagte Selenskyj am Mittwoch in seiner Videoansprache. Er bezog sich dabei auf die Verhandlungen in der Türkei über die Aufhebung der russischen Seeblockade ukrainischer Häfen.

Gelinge es, die russische Bedrohung der Schifffahrt im Schwarzen Meer zu beseitigen, werde die globale Lebensmittelkrise an Schärfe verlieren, versicherte Selenskyj. Die Ukraine war vor dem Krieg einer der größten Getreideexporteure weltweit.

"Gerechte Strafe" für Schuldige 

Der ukrainische Präsident ging zudem in seiner Videoansprache auf seinen am Donnerstag geplanten Auftritt bei einem Forum in Den Haag zur Strafverfolgung von Kriegsverbrechen in der Ukraine ein. "Wir müssen unsere Bemühungen so koordinieren, dass alle Schuldigen ihre gerechte Strafe erhalten", sagte Selenskyj. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine wurden zahlreiche Kriegsverbrechen auch gegen die Zivilbevölkerung registriert. Selenskyj zeigte sich davon überzeugt, dass die Täter vor ein internationales Gericht gestellt werden.

Verdienstorden für Mathematikerin

Ausführlich würdigte der 44-Jährige zudem Maryna Wiasowska, die aus der Ukraine stammende Gewinnerin der Fields-Medaille, dem Pendant zum Nobelpreis im Bereich Mathematik. Wiasowska habe nicht nur herausragende Leistungen in der Mathematik gezeigt, sondern helfe auch der Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen die russische Aggression. Die 37-jährige Mathematikerin hatte während der Verleihung der Fields-Medaille Moskaus Krieg gegen die Ukraine verurteilt. Selenskyj zeichnete Wiasowska mit dem Verdienstorden aus.

ribbon Zusammenfassung
  • Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht gute Chancen, dass die blockierten Getreideexporte bald freigegeben werden.
  • Die globale Lebensmittelkrise würde damit an Schärfe verlieren.
  • In seiner Videoansprache sprach er zudem davon, dass alle Schuldigen ihre "gerechte Strafe" erhalten sollen.

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