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Ukraine-Krieg

Weißes Haus: Putin hat Treffen mit Selenskyj "versprochen"

Heute, 19:11 · Lesedauer 3 min

Der russische Präsident Wladimir Putin hat nach Angaben des Weißen Hauses einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zugestimmt.

Sprecherin Karoline Leavitt antwortete in Washington auf wiederholtes Nachhaken von Reportern schließlich auf die Frage, ob Putin ein direktes Treffen in den kommenden Wochen "versprochen" habe: "Das hat er."

Zuvor hatte sie Fragen zu dem Thema mehrfach ausweichend beantwortet. So wollte sie sich nicht zu möglichen Orten äußern und betonte zunächst nur, US-Präsident Donald Trump wisse von Putins Bereitschaft für ein Treffen, weil er am Montag selbst mit ihm telefoniert habe. 

Als Journalisten nachhielten, ob Putin tatsächlich einem bilateralen Treffen zugesagt habe, erklärte Leavitt zunächst: "Ich kann Ihnen versichern, dass die US-Regierung mit Russland und der Ukraine aktuell daran arbeitet, dieses bilaterale Treffen zustande zu bringen." Erst auf weitere Nachfrage gab sie schließlich eine klare Antwort.

Moskau zurückhaltend

Aus Moskau kamen bisher allerdings zurückhaltendere Töne. Man sei prinzipiell für jedes Gesprächsformat offen, sagte Außenminister Sergej Lawrow im Staatsfernsehen. "Aber alle Kontakte unter Beteiligung der Staatschefs müssen äußerst sorgfältig vorbereitet werden", fügte er hinzu. 

Schon zuvor hatte Russland mit diesem Argument Forderungen Selenskyjs nach einem schnellen Treffen mit Putin zurückgewiesen. Nach Ansicht Moskaus müssen zuerst Delegationen auf unterer Ebene eine Vereinbarung aushandeln.

Indessen haben die Generalstabschefs der 32 NATO-Staaten für Mittwoch eine Videokonferenz zur Lage in der Ukraine anberaumt. Das teilte der Vorsitzende des NATO-Militärausschusses, Giuseppe Cavo Dragone, am Dienstag im Onlinedienst X mit. 

Der Oberbefehlshaber der NATO-Truppen in Europa, der US-General Alexus Grynkewich, soll den Ausschuss demnach über die "aktuelle Sicherheitslage" vor dem Hintergrund der Ukraine-Verhandlungen informieren.

Debatte um Sicherheitsgarantien

Nach den Gipfeltreffen zwischen Donald Trump und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj nahm die Debatte um Sicherheitsgarantien für die Ukraine zur Absicherung eines möglichen Friedensabkommens an Fahrt auf. 

Trump erklärte sich am Dienstag dazu bereit, europäische Friedenstruppen aus der Luft abzusichern. Der US-Präsident schlug zudem eine Beistandsgarantie nach dem Vorbild der NATO-Verträge vor, ohne Details zu nennen.

Trump geht davon aus, dass europäische Truppen einen möglichen Frieden in der Ukraine sichern sollen. Insbesondere Deutschland, Frankreich und Großbritannien wollten Bodentruppen in die Ukraine entsenden, sagte er dem US-Sender Fox New. Vertreter der Bundesregierung äußerten sich zurückhaltender. 

Deutschland wolle sich "selbstverständlich" an den Sicherheitsgarantien beteiligen, konkrete Entscheidungen würden aber erst später getroffen.

Zusammenfassung
  • Das Weiße Haus bestätigt, dass Russlands Präsident Wladimir Putin ein direktes Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj "versprochen" hat.
  • US-Sprecherin Karoline Leavitt erklärte nach mehrfachem Nachhaken der Presse, dass die US-Regierung gemeinsam mit Russland und der Ukraine an der Organisation eines bilateralen Treffens arbeitet.
  • Aus Moskau kamen zurückhaltende Reaktionen: Außenminister Sergej Lawrow betont, dass Gespräche auf höchster Ebene sorgfältig vorbereitet werden müssen und zunächst Delegationen auf unterer Ebene Vereinbarungen treffen sollen.