Ukraine hält ORF-Kameramann schon seit mehreren Tagen fest
"Wir fordern von den ukrainischen Behörden die unverzügliche Freilassung des ORF-Kameramanns und eine Erklärung, warum es zu dieser Festnahme gekommen ist. Der Kameramann ist 53 Jahre alt, war 2022 Kriegsfreiwilliger und wurde im Einsatz für die Ukraine verwundet", teilte der ORF-Redakteursrat mit. Er dankte dem Außenministerium und der österreichischen Botschaft in Kiew für die Bemühungen gegenüber den ukrainischen Behörden. "Die Ukraine will der EU beitreten und ist daher verpflichtet, europäische Standards einzuhalten, die persönliche Sicherheit und Medienfreiheit betreffen", unterstrich das Gremium der ORF-Redakteurinnen und Redakteure.
Aus dem Außenministerium hieß es auf APA-Anfrage, dass die Botschaft in Kiew unmittelbar nach der Festnahme tätig geworden sei und das ukrainische Außenministerium um Klärung der Umstände ersucht habe. Man stehe auch im Kontakt mit dem Anwalt des Kameramanns sowie ORF-Korrespondent Wehrschütz. "Österreich drängt auf die Einhaltung der rechtsstaatlichen Ordnung. Da es sich um einen ukrainischen Staatsangehörigen handelt, sind die Unterstützungsmöglichkeiten der Botschaft allerdings sehr beschränkt", hieß es aus dem Außenministerium.
Zusammenfassung
- Ein 53-jähriger ORF-Kameramann wird seit vier Tagen ohne Angabe von Gründen in einer Dienststelle in Ternopil, Ukraine, festgehalten, nachdem er bei einer Verkehrskontrolle auf dem Weg zu einem Dreh angehalten wurde.
- Der ORF-Redakteursrat fordert die sofortige Freilassung des Kameramanns und eine Erklärung der ukrainischen Behörden, wobei auch auf die Verpflichtung zur Einhaltung europäischer Standards hingewiesen wird.
- Das österreichische Außenministerium und die Botschaft in Kiew bemühen sich um Klärung, weisen aber darauf hin, dass die Unterstützungsmöglichkeiten wegen der ukrainischen Staatsbürgerschaft des Kameramanns sehr eingeschränkt sind.