Drohnenangriff auf russisches SchiffTwitter / @Gerashchenko_en

Ukraine greift russisches Marineschiff an: Russland dementiert Schäden

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Die Ukraine hat einen russischen Marinestützpunkt nahe Noworossijsk mit Seedrohnen angegriffen. Laut Russland gebe es weder Opfer noch Schäden. Die Ukraine widerspricht: Ein russisches Marineschiff sei beschädigt worden.

Die russischen Seedrohnen seien nach einem Angriff auf einen russischen Marinestützpunkt nahe der Hafenstadt Noworossijsk zerstört worden, teilte das russische Verteidigungsministerium am Freitag mit. Opfer und Schäden gebe es keine, so der Gouverneur der Region Krasnodar, Weniamin Kondratjew

Laut ukrainischem Geheimdienst wurde dabei aber ein russisches Marineschiff beschädigt. "Infolge des Angriffs wurde die 'Olenegorski Gornjak' schwer beschädigt und kann derzeit ihre Kampfeinsätze nicht ausüben", sagte ein Insider der Nachrichtenagentur Reuters. Den Angriff hätten der Geheimdienst und die Marine der Ukraine vorgenommen. Die Ukraine hält sich mit offiziellen Bestätigungen solcher Angriffe in der Regel zurück.

Ein Video, das den Einsatz zeigen soll, kursiert aber im Internet. Darin wird der Angriff aus der Perspektive der Seedrohne dargestellt. Beladen mit 450 Kilogramm Sprengstoff greift sie das feindliche Schiff an, bevor das Bild kurz vor der Schiffswand schwarz wird.

Spätere Aufnahmen zeigten das 1976 in Dienst genommene Landungsschiff in geneigter Lage in der Bucht von Noworossijsk. Auch russische Militärblogger veröffentlichten Fotos und Videos von dem Schiff in Schieflage und schrieben von Beschädigungen.

Angriff auf wichtigen Handelshafen

Wegen des Angriffs wurde der Schiffsverkehr im Hafen von Noworossijsk vorübergehend eingestellt, wie das Kaspische Pipeline-Konsortium erklärte, das dort eine Ölverladestation betreibt. Russische Nutzer sozialer Medien berichteten im Internet, sie hätten am Morgen Explosionen und Schüsse in der Nähe von Noworossijsk gehört. Es wäre der erste ukrainische Angriff auf Noworossijsk, einen der wichtigsten Handelshäfen Russlands.

Die Anlagen des Kaspischen Pipeline-Konsortiums, das in Noworossijsk Öl auf Tanker verlädt, seien nicht beschädigt worden. Die Verladung von Öl auf Tanker, die bereits festgemacht hätten, werde fortgesetzt. Das Kaspische Pipeline-Konsortium ist der Hauptexporteur von kasachischem Rohöl.

Weitere ukrainische Angriffe

Russland meldete noch weitere ukrainische Drohnenangriffe. Russische Kriegsschiffe, die ein ziviles Schiff eskortiert hätten, seien mit Seedrohnen attackiert worden. Über der Halbinsel Krim habe die Luftabwehr zudem am Freitagmorgen zehn ukrainische Drohnen abgeschossen, zitiert die Nachrichtenagentur Tass das Verteidigungsministerium in Moskau. Russland hatte zuletzt massiv ukrainische Häfen und Getreidesilos am Schwarzen Meer und an der Donau mit Raketen und Drohnen angegriffen.

Seit Russland das Getreideabkommen gestoppt hat, haben Zusammenstöße im Schwarzen Meer und in den angrenzenden Häfen zugenommen. Das im Juli 2022 erzielte Abkommen mit Russland hatte es der Ukraine ermöglicht, trotz des russischen Krieges durch einen Schutzkorridor im Schwarzen Meer ihr Getreide zu verschiffen.

ribbon Zusammenfassung
  • Die Ukraine hat einen russischen Marinestützpunkt nahe Noworossijsk mit Seedrohnen angegriffen.
  • Laut Russland gebe es weder Opfer noch Schäden.
  • Die Ukraine widerspricht: Ein russisches Marineschiff sei beschädigt worden.