Über 400.000 Russland-Auswanderer im ersten Halbjahr

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Im ersten Halbjahr 2022 sind laut der russischen Statistikbehörde 419.000 Menschen dauerhaft aus Russland ausgereist. Das sind mehr als doppelt so viele wie im vergleichbaren Vorjahreszeitraum, wie die die Nachrichtenagentur RBC in der Nacht auf Dienstag meldete. Damit sind erstmals in der jüngeren russischen Geschichte mehr Menschen aus- als eingewandert. Die Zahl der Eingewanderten lag bei 322.000 Personen. Somit sind um gut 96.000 Menschen mehr aus- als eingewandert.

Die Statistikbehörde Rosstat machte keine Angaben, welcher Nationalität die Migranten sind. Russland ist traditionell ein Einwanderungsland für Bürger anderer, früherer Sowjetrepubliken. Heuer verlief die Migrationsbewegung allerdings in die andere Richtung. So sind 369.000 in diese Richtung ausgereist und nur 295.000 eingereist. Fast 80.000 Menschen wählten dabei die Ukraine als Zielland.

Im Februar hat Russland einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland begonnen. Das führte nicht nur zu einer Fluchtbewegung in der Ukraine, sondern auch zu einer Auswanderungswelle in Russland selbst. Politische Gegner gingen ins Exil, aber auch viele junge Spezialisten wanderten nach dem Rückzug westlicher Unternehmen aus Russland aus dem Land ab - auf der Suche nach besseren Arbeitsmöglichkeiten. Größere russische Gemeinden haben sich seither unter anderem in Armenien und Georgien gebildet - wegen der vergleichsweise einfachen Einreisebedingungen. Insgesamt ist die russische Bevölkerung im ersten Halbjahr - auch wegen des natürlichen Bevölkerungsschwunds - um 480.000 Menschen zurückgegangen.

ribbon Zusammenfassung
  • Im ersten Halbjahr 2022 sind laut der russischen Statistikbehörde 419.000 Menschen dauerhaft aus Russland ausgereist. Das sind mehr als doppelt so viele wie im vergleichbaren Vorjahreszeitraum, wie die die Nachrichtenagentur RBC in der Nacht auf Dienstag meldete. Damit sind erstmals in der jüngeren russischen Geschichte mehr Menschen aus- als eingewandert. Die Zahl der Eingewanderten lag bei 322.000 Personen. Somit sind um gut 96.000 Menschen mehr aus- als eingewandert.

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