Trump fordert 30-tätige Feuerpause von Russland und Ukraine
Selenskyj und Trump hatten vorher telefonisch miteinander gesprochen. Er habe Trump dabei die Bereitschaft der Ukraine zu "Gesprächen in jeglichem Format" zugesichert, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Um jedoch Verhandlungen führen zu können, müsse Moskau zunächst "die Ernsthaftigkeit seiner Absicht, den Krieg zu beenden, unter Beweis stellen". Eine bedingungslose Waffenruhe sei hierfür der Anfang.
Nach Angaben Selenskyjs ging es in dem Telefonat mit Trump auch um das Rohstoffabkommen der Ukraine mit den USA. Das Abkommen war lange verhandelt und auf Verlangen der Ukraine geändert worden, bevor es Ende April unterzeichnet wurde. Am Donnerstag ratifizierte das ukrainische Parlament das Abkommen. Es betrifft die gemeinsame Förderung von Öl, Gas und Mineralien in der Ukraine.
Eine frühere Fassung des Textes sollte ursprünglich schon Ende Februar bei einem Besuch Selenskyjs in Washington unterzeichnet werden. Es kam jedoch zu einem Eklat, als Trump und sein Vizepräsident JD Vance dem ukrainischen Staatschef vor laufenden Kameras Respektlosigkeit und mangelnde Dankbarkeit für die US-Militärhilfen vorwarfen.
Kiew hatte zunächst gehofft, dass die USA im Gegenzug für einen bevorzugten Zugang zu den ukrainischen Bodenschätzen eine Sicherheitsgarantie zur Abwehr zukünftiger russischer Angriffe aussprechen würden. Washington lehnte dies jedoch ab. Das nun unterzeichnete Abkommen wurde dennoch als diplomatischer Erfolg für Kiew gewertet.
Zusammenfassung
- Donald Trump fordert eine 30-tägige bedingungslose Feuerpause von Russland und der Ukraine, andernfalls drohen die USA mit weiteren Sanktionen.
- Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zeigt sich bereit für eine Waffenruhe und betont, dass Moskau die Ernsthaftigkeit seiner Absichten beweisen muss.
- Das kürzlich ratifizierte Rohstoffabkommen zwischen der Ukraine und den USA wird als diplomatischer Erfolg für Kiew gewertet, obwohl die USA eine Sicherheitsgarantie ablehnten.