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Trump: Biontech-Impfstoff soll schnell zugelassen werden

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Der von Pfizer und Biontech entwickelte Corona-Impfstoff soll nach Worten des amtierenden Präsidenten Donald Trump in den USA "sehr, sehr schnell" zugelassen werden. Die jüngst von den Herstellern berichtete Wirksamkeit des Impfstoffs "übertrifft bei Weitem alle Erwartungen", sagte Trump am Freitag im Rosengarten des Weißen Hauses.

Die US-Regierung habe sich vertraglich bereits die Lieferung von 100 Millionen Impfdosen gesichert und habe die Option, schnell Millionen weitere Dosen zu bekommen, sagte Trump. Das deutsche Biotech-Unternehmen und der US-Pharmakonzern wollen dem Vernehmen nach noch im Lauf des Monats bei der Lebens- und Arzneimittelbehörde FDA eine Notfallzulassung für den Impfstoff beantragen.

Biontech und Pfizer hatten jüngst mitgeteilt, dass ihr Impfstoff nach ersten Erkenntnissen einen mehr als 90-prozentigen Schutz vor einer Coronavirus-Infektion biete. Sie wollen in diesem Jahr 50 Millionen und 2021 rund 1,3 Milliarden Impfdosen zur Verfügung stellen - weltweit. Jede Person muss mit dem Impfstoff, der auch besonders gekühlt werden muss, zwei Mal geimpft werden.

Die Kriterien für eine Notfallzulassung der FDA sind nicht sehr anspruchsvoll. Grob gesagt muss dafür nachgewiesen werden, dass ein Medikament oder eine Impfung mehr hilft als schadet. Für eine volle Zulassung der FDA hingegen gelten deutlich höhere Hürden - dies dürfte daher noch deutlich länger dauern. Ein Regierungsvertreter, Moncef Slaoui, sagte am Freitag, falls eine Notfallzulassung erteilt werde, könnten erste Impfungen noch im Dezember beginnen.

Die US-Regierung hat Verträge mit Herstellen von sechs Impfstoffen, darunter auch Pfizer. Weltweit befinden sich mehrere experimentelle Impfstoffe in klinischen Studien mit je Zehntausenden Teilnehmern, um deren Wirksamkeit nachzuweisen.

Zuvor hatte der gewählte US-Präsident Joe Biden dringende Sofortmaßnahmen der Regierung gegen die beschleunigte Ausbreitung der Corona-Pandemie gefordert. Nach einem Treffen mit seinem Corona- Expertenrat erklärte Biden am Freitag in einer schriftlichen Mitteilung, die von den Medizinern präsentierten Fakten seien alarmierend.

Die Krise erfordere eine sofortige, entschiedene Antwort der Regierung in Washington, sagte Biden. Leider gebe es diese bisher nicht. "Ich bin der gewählte Präsident, aber Präsident werde ich erst im nächsten Jahr sein", führte Biden mit Blick auf den Amtsantritt am 20. Jänner aus. "Die Krise respektierte keine Termine im Kalender, sie beschleunigt sich jetzt."

Im ganzen Land zeigten Infektionen, Einweisungen in Krankenhäuser und Todesfälle eine steigende Tendenz, erklärte Biden. "Unsere Ärzte, Pflegekräfte und anderen Mitarbeiter im Gesundheitswesen stehen unter enormen und wachsendem Druck." Bis ein wirksamer Impfstoff gegen Covid-19 allgemein zur Verfügung stehe, werde es noch viele Monate dauern. "Dringendes Handel ist heute geboten, jetzt, von der gegenwärtigen Regierung - angefangen mit einem Eingeständnis, wie ernst die gegenwärtige Lage ist."

ribbon Zusammenfassung
  • Der von Pfizer und Biontech entwickelte Corona-Impfstoff soll nach Worten des amtierenden Präsidenten Donald Trump in den USA "sehr, sehr schnell" zugelassen werden.
  • Die jüngst von den Herstellern berichtete Wirksamkeit des Impfstoffs "übertrifft bei Weitem alle Erwartungen", sagte Trump am Freitag im Rosengarten des Weißen Hauses.
  • Die US-Regierung hat Verträge mit Herstellen von sechs Impfstoffen, darunter auch Pfizer.