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Tiroler Regierung beschloss "Bürgerenergiegemeinschaft"

15. Aug. 2025 · Lesedauer 2 min

Die Tiroler Landesregierung aus ÖVP und SPÖ hat am Freitag im Rahmen ihrer traditionellen Sitzung zum "Hohen Frauentag" - so wird "Maria Himmelfahrt" im Bundesland genannt - die Gründung einer "Bürgerenergiegemeinschaft" gemeinsam mit der Tiwag-Next Energy Solutions GmbH (TINEXT) beschlossen. Ziel dieser Gemeinschaft sei es, den durch Photovoltaikanlagen auf Landesgebäuden erzeugten Strom möglichst vollständig innerhalb der landeseigenen Gebäude zu nutzen.

Es handelte sich um die erstmalige Gründung einer solchen Energiegemeinschaft durch das Land. Strom-Überschüsse, die bisher ins öffentliche Netz eingespeist wurden, sollen künftig jedenfalls zur Versorgung anderer landeseigener Gebäude verwendet werden, lautete die Zielsetzung.

Insgesamt 52 Photovoltaikanlagen seien bereits auf Landesgebäuden installiert, hieß es. Die Fläche der verbauten PV-Anlagen entspreche etwa 23.300 Quadratmetern, also der Fläche von mehr als drei Fußballfeldern. Die Gesamtleistung von rund 4,1 Megawatt-Peak sei gleichzusetzen mit dem Jahresstromverbrauch von rund 1.000 Haushalten. Der erzeugte Strom wird laut Land bereits überwiegend direkt an den Standorten genutzt.

"Wir schaffen einen regionalen Kreislauf", betonte Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP) in einer Aussendung. Sein SPÖ-Stellvertreter Philip Wohlgemuth sprach von einem "nächsten wichtigen Schritt." Und der Aufsichtsratsvorsitzende des Landesenergieversorgers Tiwag, Eduard Wallnöfer, sprach davon, dass man die Energiewende aktiv vorantreibe und zeige, "wie erneuerbare Energienutzung in der Praxis funktioniert."

Unterdessen zeigten sich die Verantwortlichen mit dem Photovoltaik-Ausbau in Tirol sehr zufrieden: Im Jahr 2024 seien rund 780.000 Quadratmeter neue Modulflächen und 7.600 neue PV-Anlagen errichtet worden - das entspreche einem Zuwachs von fast 160 Megawatt-Peak auf nunmehr 550 Megawatt-Peak Gesamtleistung. Mit dieser Kapazität könne jährlich so viel Sonnenstrom erzeugt werden, wie 153.000 durchschnittliche Haushalte im Jahr verbrauchen - "ein deutlicher Sprung im Vergleich zu 112.000 Haushalten im Jahr 2023", wie betont wurde. Derzeit würden in Tirol rund 58 Prozent der Energie aus erneuerbarer Erzeugung kommen. Der österreichische Schnitt liege bei knapp 41 Prozent, der EU-Schnitt bei unter 25 Prozent.

Zusammenfassung
  • Insgesamt sind bereits 52 Photovoltaikanlagen mit einer Fläche von rund 23.300 Quadratmetern und einer Gesamtleistung von 4,1 Megawatt-Peak auf Landesgebäuden installiert, was dem Jahresstromverbrauch von etwa 1.000 Haushalten entspricht.