Tiroler AK-Präsident: Gesamter Impfstoff nach Tirol, wenn lokaler Lockdown kommt

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Der Tiroler AK-Präsident lehnt eine Abschottung "kategorisch" ab, nennt die Forderung von Virologin Dorothee von Laer eine "unerhörte Frechheit" und will den gesamten Impfstoff in Tirol sehen, sollte das Bundesland abgeschottet werden.

Tirols Arbeiterkammerpräsident Erwin Zangerl ließ am Freitag inmitten der Diskussion um eine mögliche Isolation Tirols mit einer ungewöhnlichen Forderung aufhorchen. Er lehne, auch im Sinne der Tiroler Bevölkerung, eine solche Maßnahme kategorisch ab, erklärte er in einer Aussendung. Sollte ein solch regionaler Lockdown aber verordnet werden, forderte Zangerl, Tirol bei den Impfungen unverzüglich vorzuziehen.

"Unerhörte Frechheit"

"Es ist eine unerhörte Frechheit und verantwortungslos, wenn eine einzige Expertin vorprescht und Tirol zum europäischen Krisengebiet erklärt sowie die Totalisolation fordert", sprach der AK Präsident die jüngsten Aussagen der Virologin Dorothee von Laer an. Zahlreiche Experten hätten dargelegt, dass eine Abschottung Tirols aufgrund der Zahlen unnötig sei und auch aus anderen Gründen keinen Sinn mache. Er hoffe, dass in den nächsten Tagen nicht auf Druck von außen politische Fehlentscheidungen getroffen werden, so Zangerl.

Impfstoff nach Tirol

Sollten jedoch die Expertenmeinungen ignoriert und Tirol unter Quarantäne gestellt werden, forderte der AK Präsident unverzüglich allen verfügbaren Impfstoff nach Tirol zu beordern, um hier die scheinbar besonders gefährdete Bevölkerung schützen zu können. "Es reicht, dass die EU bei der Bekämpfung der Pandemie in Bezug auf die Impfstoffbeschaffung schwere Fehler gemacht hat. Wenn wir jetzt auch in Österreich keinen gemeinsamen Weg finden, dann werden heute Tirol, morgen Salzburg und übermorgen Kärnten unter Quarantäne gestellt, Länder, die eine weit höhere 7-Tages-Inzidenz haben, als Tirol. Das sei doch "sinn- und planlos", kritisierte Zangerl.

PULS 24 wollte direkt mit Zangerl reden, aber "leider ist aus terminlichen Gründen heute kein Interview mit Präsident Zangerl mehr möglich", heißt es von der Pressestelle der Arbeiterkammer Tirol.

ribbon Zusammenfassung
  • Tirols Arbeiterkammerpräsident Erwin Zangerl ließ am Freitag inmitten der Diskussion um eine mögliche Isolation Tirols mit einer ungewöhnlichen Forderung aufhorchen.
  • Er lehne, auch im Sinne der Tiroler Bevölkerung, eine solche Maßnahme kategorisch ab, erklärte er in einer Aussendung.
  • Sollte ein solch regionaler Lockdown aber verordnet werden, forderte Zangerl, Tirol bei den Impfungen unverzüglich vorzuziehen.
  • "Es ist eine unerhörte Frechheit und verantwortungslos, wenn eine einzige Expertin vorprescht und Tirol zum europäischen Krisengebiet erklärt sowie die Totalisolation fordert", sprach er die jüngsten Aussagen der Virologin Dorothee von Laer an.