APA/APA (dpa)/Matthias Balk

Tirol für Deutschland kein Virusvariantengebiet mehr

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Tirol ist seit Sonntag auch für Deutschland kein Virusvariantengebiet mehr. Dennoch müssen viele Einreisende aus Tirol nach Deutschland noch verschärfte Quarantäne-, Test- und Anmeldepflichten erfüllen. Während Tirol nun als einfaches Risikogebiet gesehen wird, stuft Deutschland Frankreich als Hochinzidenzgebiet ein.

Nach sechs Wochen endete um Mitternacht die virologische Einstufung, die einen faktischen Einreisestopp durch das Nachbarland begründete. Einreisen sind somit wieder möglich, doch wirkt die bisherige Regelung in Form von verschärften Quarantäne- und Anmeldepflichten nach. Sie gelten nämlich für alle Personen, die sich in den vergangenen zehn Tagen in einem Virusvariantengebiet aufgehalten haben.

Verpflichtende Quarantäne von 14 Tagen

Somit werden Einreisende aus Tirol faktisch erst in eineinhalb Wochen jenen aus anderen österreichischen Bundesländern gleichgestellt. Bis dahin gilt eine verpflichtende Quarantäne von 14 Tagen ohne Möglichkeit des Freitestens sowie die Pflicht, schon an der Grenze einen negativen Corona-Test vorzulegen. Bei Einreisen aus anderen Teilen Österreichs kann man den Corona-Test auch nach der Einreise absolvieren und sich innerhalb von fünf Tagen freitesten. Wie lange dies noch so bleibt, ist ungewiss, dürfte die Einstufung Österreichs als Coronavirus-Hochinzidenzgebiet doch wohl nur noch eine Frage von Tagen sein.

Tirol nun einfaches Risikogebiet

Wegen der Ausbreitung der südafrikanischen Virusmutation hatte Deutschland am 14. Februar stationäre Kontrollen an den Grenzen zu Tirol eingeführt. Hineingelassen wurden seitdem nur noch Deutsche und Ausländer mit Wohnsitz in Deutschland. Es gab nur wenige Ausnahmen, etwa für Lastwagenfahrer und Pendler in systemrelevanten Berufen, doch auch diese mussten einen negativen Corona-Test vorlegen.

Frankreich seit Mitternacht Hochinzidenzgebiet

Wegen stark steigender Corona-Infektionszahlen gilt Frankreich seit Mitternacht am Sonntag aus deutscher Sicht als Hochinzidenzgebiet. Das bedeutet, dass man bei der Einreise nach Deutschland ein negatives Testergebnis dabei haben muss. Für das an Rheinland-Pfalz und das Saarland grenzende Départment Moselle gelten weiterhin noch strengere Einreiseregeln. Tirol hingegen gilt nun als einfaches Risikogebiet.

Inzidenz von über 300

Als Hochinzidenzgebiete werden Regionen im Ausland eingestuft, in denen die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen 200 übersteigt. In Frankreich liegt diese sogenannte Inzidenz nach den aktuellsten Zahlen sogar über 300. Die Hochinzidenzgebiete sind die mittlere von drei Risikokategorien. Die niedrigste sind die einfachen Risikogebiete mit einer Inzidenz über 50. Wer aus Regionen dieser beiden Kategorien nach Deutschland einreist, muss auch für zehn Tage in Quarantäne und kann sich erst nach fünf Tagen davon mit einem zweiten Test befreien.

Für die höchste Risikokategorie, die Gebiete mit besonders ansteckenden oder gefährlichen Varianten des Coronavirus, gilt sogar eine Quarantänepflicht von 14 Tagen, von der man sich nicht freitesten kann. In diese Kategorie fällt bereits seit längerem als einzige Region in Frankreich das Départment Moselle, was vorerst auch so bleiben wird.

ribbon Zusammenfassung
  • Nach sechs Wochen endete um Mitternacht die virologische Einstufung, die einen faktischen Einreisestopp durch das Nachbarland begründete.
  • Einreisen sind somit wieder möglich, doch wirkt die bisherige Regelung in Form von verschärften Quarantäne- und Anmeldepflichten nach.
  • Bei Einreisen aus anderen Teilen Österreichs kann man den Coronatest auch nach der Einreise absolvieren und sich innerhalb von fünf Tagen freitesten.

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