Thailand und Kambodscha einigen sich auf Gespräche
Ende Oktober hatten Thailand und Kambodscha im Beisein von US-Präsident Donald Trump ein Abkommen unterzeichnet, das einen langfristigen Frieden sichern sollte. Thailand setzte die Umsetzung des Friedensabkommens im November jedoch aus. Bei den im Dezember erneut ausgebrochenen Kämpfen wurden bisher mindestens 41 Menschen getötet.
Ein Waffenstillstand werde "nicht durch eine Ankündigung, sondern durch Taten erreicht", erklärte Sihasak weiter. Das im Beisein Trumps unterzeichnete Waffenstillstandsabkommen sei wegen Druck aus Washington "in Eile" geschlossen worden, um "rechtzeitig zum Besuch von Präsident Trump" unterzeichnet zu werden. Zwar sei es gut, möglichst bald zu einer friedlichen Einigung zu kommen, aber es benötige ausreichend Zeit für eine Einigung, "die auch wirklich Bestand hat und respektiert wird", führte der Außenminister Thailands aus.
Der Streit zwischen Thailand und Kambodscha schwelt seit Jahrzehnten. Im Mittelpunkt des Konflikts steht die Grenzziehung im sogenannten Smaragd-Dreieck, wo die thailändische Provinz Surin, die kambodschanische Provinz Oddar Meanchey sowie Laos aneinander grenzen. Der Konflikt ist die Folge einer unklaren Grenzziehung durch Kambodschas ehemalige Kolonialmacht Frankreich im Jahr 1907.
ASEAN will Konflikt beilegen
Die ASEAN-Außenminister wollten am Montag bei dem Treffen in Malaysia den Grenzkonflikt beilegen. Ziel des Treffens in Kuala Lumpur ist es, einen von Malaysia und den USA vermittelten Waffenstillstand wiederzubeleben, wie das malaysische Außenministerium mitteilte. Es ist das erste direkte Gespräch zwischen den Regierungen der beiden ASEAN-Mitgliedstaaten seit der Wiederaufnahme der Kämpfe am 8. Dezember.
Thailand und Kambodscha geben sich gegenseitig die Schuld
Bangkok und Phnom Penh geben sich gegenseitig die Schuld am Scheitern eines im Juli vereinbarten Waffenstillstands. Der malaysische Ministerpräsident Anwar Ibrahim, dessen Land derzeit den ASEAN-Vorsitz innehat, äußerte die Hoffnung auf eine dauerhafte Lösung. Er habe mit den Regierungschefs beider Länder gesprochen und sich vergangene Woche "vorsichtig optimistisch" über das Ergebnis des Treffens gezeigt, sagte er. Die thailändische Armee wirft Kambodscha vor, Drohnen zum Abwurf von Bomben auf thailändische Stützpunkte und Raketen auf zivile Gebiete eingesetzt zu haben. Thailand hat seinerseits Luftangriffe auf kambodschanische Militärstellungen ausgeführt.
Zusammenfassung
- Bei erneuten Grenzkonflikten zwischen Thailand und Kambodscha wurden seit Dezember mindestens 41 Menschen getötet, nachdem ein im Oktober unterzeichnetes Friedensabkommen im November von Thailand ausgesetzt wurde.
- Die Außenminister beider Länder einigten sich auf neue Friedensgespräche, die am Mittwoch stattfinden sollen, während ASEAN in Kuala Lumpur versucht, einen von Malaysia und den USA vermittelten Waffenstillstand wiederzubeleben.
