Taliban lehnen Waffenstillstand während Ramadan ab

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Die radikalislamischen Taliban haben einen Waffenstillstand während des Fastenmonats Ramadan für Afghanistan abgelehnt. Die Forderung der Regierung sei "nicht rational und nicht überzeugend", schrieb der Taliban-Sprecher Suhail Shaheen am Donnerstagabend im Onlinedienst Twitter.

Die radikalislamischen Taliban haben einen Waffenstillstand während des Fastenmonats Ramadan für Afghanistan abgelehnt. Die Forderung der Regierung sei "nicht rational und nicht überzeugend", schrieb der Taliban-Sprecher Suhail Shaheen am Donnerstagabend im Onlinedienst Twitter.

Zur Begründung verwies er auf die noch immer inhaftierten Taliban-Kämpfer und warf der Regierung vor, deren Leben während der Corona-Pandemie in Gefahr zu bringen.

Der afghanische Präsident Ashraf Ghani hatte die Taliban aufgefordert, "auf Gewalt zu verzichten", um den Fastenmonat zu "respektieren". Anfang der Woche hatte die radikalislamische Miliz erneut mehr als 30 Militärangehörige und Zivilisten getötet.

Zuletzt hatte es nach einer Annäherung in dem bewaffneten Konflikt in Afghanistan ausgesehen: Vor gut einer Woche ließen die Taliban 20 gefangene afghanische Sicherheitskräfte frei, nachdem die Regierung ihrerseits Hunderte Aufständische auf freien Fuß gesetzt hatte. Die afghanische Regierung und die Taliban verhandeln seit Anfang April über einen Austausch ihrer Gefangenen. Dies ist zentraler Bestandteil des Abkommens zwischen den USA und der radikalislamischen Miliz.

Allerdings sieht das Abkommen vor, dass bis zu 5000 gefangene Taliban-Kämpfer und bis zu tausend verschleppte afghanische Soldaten freikommen. Danach sollen auch die innerafghanischen Friedensverhandlungen beginnen.

ribbon Zusammenfassung
  • Die Forderung der Regierung sei "nicht rational und nicht überzeugend", schrieb der Taliban-Sprecher Suhail Shaheen am Donnerstagabend im Onlinedienst Twitter.
  • Der afghanische Präsident Ashraf Ghani hatte die Taliban aufgefordert, "auf Gewalt zu verzichten", um den Fastenmonat zu "respektieren".
  • Allerdings sieht das Abkommen vor, dass bis zu 5000 gefangene Taliban-Kämpfer und bis zu tausend verschleppte afghanische Soldaten freikommen.

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