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Taliban in Afghanistan wollen an US-Abkommen festhalten

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Die radikalislamischen Taliban wollen trotz der erneut eskalierenden Gewalt in Afghanistan an dem Abkommen mit den USA festhalten. Taliban-Chef Haibatullah Achundzada forderte die USA am Mittwoch auf, die Chance auf ein Ende des jahrzehntelangen Konflikts nicht verstreichen zu lassen. Die Taliban fühlten sich dem Abkommen weiter "verpflichtet", erklärte er.

Die radikalislamischen Taliban wollen trotz der erneut eskalierenden Gewalt in Afghanistan an dem Abkommen mit den USA festhalten. Taliban-Chef Haibatullah Achundzada forderte die USA am Mittwoch auf, die Chance auf ein Ende des jahrzehntelangen Konflikts nicht verstreichen zu lassen. Die Taliban fühlten sich dem Abkommen weiter "verpflichtet", erklärte er.

Auch die "andere Seite" solle sich an ihre Zusagen halten und diese "entscheidende Chance" nicht vertun. Die USA und die Taliban hatten Ende Februar nach monatelangen Verhandlungen ein Abkommen unterzeichnet, das unter anderem einen Teilabzug der US-Truppen vorsieht und den Weg für einen dauerhaften Frieden in Afghanistan ebnen soll.

Nach mehreren Anschlägen mit dutzenden Toten steht der fragile Friedensprozess aber wieder auf der Kippe. Das Abkommen sieht auch vor, dass die Taliban große Städte und internationale Truppen nicht mehr angreifen. Seit der Unterzeichnung haben die Taliban aber weiter afghanische Sicherheitskräfte in der Provinz attackiert.

Nach einer Anschlagsserie in Afghanistan wurden in der Nacht auf Mittwoch erneut zahlreiche Menschen getötet. Bei einem mutmaßlichen Taliban-Angriff auf Kontrollposten in der nördlichen Provinz Tachar seien mindestens neun regierungstreue Milizen getötet worden, sagten zwei Provinzpolitiker am Mittwoch.

In der Nachbarprovinz Kunduz wehrten afghanische Sicherheitskräfte am Tag zuvor einen komplexen Taliban-Angriff auf zahlreiche Stellungen rund um die Provinzhauptstadt ab. Nach Angaben des Innenministeriums wurden dabei Dutzende Talibankämpfer getötet.

Am Dienstagabend töteten Unbekannte zudem mindestens elf Gläubige bei zwei Angriffen in Moscheen. In der Provinz Parwan überraschten Angreifer Gläubige beim täglichen Fastenbrechen und erschossen mindestens acht Menschen. Das Innenministerium machte die militant-islamischen Taliban verantwortlich, die Gruppe bestritt jedoch die Tat. In der Provinz Chost wurden bei einem ähnlichen Angriff drei Menschen getötet und ein Kind verletzt.

Seit Tagen erschüttert eine Serie von Anschlägen das Land. Am Dienstag forderte die UN-Mission in Afghanistan erneut zu einer Waffenruhe und Reduzierung von Gewalt auf. Die UN zeigten sich besorgt über die zunehmende Zahl ziviler Opfer des Konflikts. Zahlreiche internationale Akteure begrüßten, dass die innenpolitische Krise in Kabul nach Monaten beigelegt wurde. Sie zeigten sich aber auch besorgt um die anhaltende Gewalt und ihren Einfluss auf geplante Friedensverhandlungen.

ribbon Zusammenfassung
  • Die radikalislamischen Taliban wollen trotz der erneut eskalierenden Gewalt in Afghanistan an dem Abkommen mit den USA festhalten.
  • Taliban-Chef Haibatullah Achundzada forderte die USA am Mittwoch auf, die Chance auf ein Ende des jahrzehntelangen Konflikts nicht verstreichen zu lassen.
  • Die Taliban fühlten sich dem Abkommen weiter "verpflichtet", erklärte er.
  • Die UN zeigten sich besorgt über die zunehmende Zahl ziviler Opfer des Konflikts.

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