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Taiwans Militär: Keine Spionageballons aus China gesichtet

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Am Montag berichtete die "Financial Times", dass chinesische Militärballons auch in den taiwanesischen Luftraum eingedrungen sein. Das Militär von Taiwan sagt nun aber, es hätte bisher keine großen Spionageballons aus der Volksrepublik China gesichtet.

Die Mehrheit der Ballons, die in der Nähe der demokratischen Inselrepublik geflogen seien, habe der Wetterbeobachtung gedient, sagte Generalmajor Wen-Chi Huang vom militärischen Nachrichtendienst am Dienstag in Taipeh.

Einen Bericht der "Financial Times" vom Vortag, wonach Dutzende chinesische "Militärballons" in den vergangenen Jahren in taiwanischen Luftraum eingedrungen seien, wollte Huang nicht näher kommentieren.

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Die Wetterballons stellten keine besondere Gefahr dar. Auch seien solche frei umherfliegenden Ballons in der bis zwölf Kilometer Höhe reichenden Troposphäre kaum in der Lage zu spionieren. Taiwans Militär verfolge alle Flugobjekte, die nahe der Insel oder im Luftraum Taiwans flögen, sagte der Offizier. Sollte ein solches Fluggerät einmal eine große Gefahr für Taiwan darstellen, würde es über taiwanischem Territorium abgeschossen.

Die "Financial Times" hatte unter Berufung auf hohe taiwanesische Beamte auch berichtet, dass die Ballons normalerweise in einer Höhe von sechs Kilometern flögen - viel niedriger als der chinesische Beobachtungsballon über den USA. Auch sei das Material anders. Vom Ausmaß und von den Geräten an Bord her gehörten sie aber nicht zu Wetterballons. Einige würden von Chinas Luftwaffe, andere von den Raketenstreitkräften Chinas betrieben. Sie sammelten atmosphärische Daten zur Nutzung für Radar- und Raketensysteme, schrieb das Blatt.

Spannungen nehmen zu

Die Spannungen zwischen China und Taiwan haben jüngst zugenommen. Peking betrachtet die demokratische Insel als Teil der Volksrepublik und droht mit einer Eroberung. Das US-Militär hatte innerhalb weniger Tage im Luftraum der USA zunächst den mutmaßlichen chinesischen Spionageballon abgeschossen und danach drei weitere, nicht näher identifizierte Flugobjekte. Nach dem Abschuss des chinesischen Ballons vor der Atlantikküste hatte China von einer "Überreaktion" gesprochen. Es sei ein Forschungsballon aus China gewesen, der durch "höhere Gewalt" weit vom Kurs abgekommen sei.

ribbon Zusammenfassung
  • Am Montag berichtete die "Financial Times", dass chinesische Militärballons auch in den taiwanesischen Luftraum eingedrungen sein.
  • Das Militär von Taiwan sagt nun aber, es hätte bisher keine großen Spionageballons aus der Volksrepublik China gesichtet.
  • Die Mehrheit der Ballons habe der Wetterbeobachtung gedient, sagte Generalmajor Wen-Chi Huang vom militärischen Nachrichtendienst.

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