Hergovich selbstkritisch: "Waren in Abwärtsspirale"

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Der designierte Chef der SPÖ Niederösterreich, Sven Hergovich, sprach im Newsroom LIVE über seine Pläne, die Versäumnisse seiner Partei und mögliche Regierungskonstellationen in seinem Bundesland.

Sven Hergovich ist seit vergangener Woche designierter Obmann der SPÖ Niederösterreich, die bei der Landtagswahl am 29. Jänner nicht einmal mehr 21 Prozent erreicht hat. Im Newsroom LIVE räumte der 34-Jährige auf Nachfrage daher auch ein, dass seine Partei nun einiges besser als früher machen müsse. Hergovich sagte, er wolle "wieder Politik für die normalen Leut', für diejenigen, die sich's nicht richten können, für die arbeitende Bevölkerung machen". "Wir waren leider tatsächlich in einer Abwärtsspirale", sagte er, wohl weil die Sozialdemokratie "ein bisschen zu belehrend" gewesen sei und "zu wenig zugehört" habe.

Kassenreform rückabwickeln

Keinesfalls wolle er seinem Vorgänger an der Spitze der SPÖ Niederösterreich, Franz Schnabl, aber medial etwas ausrichten. Inhaltlich forderte er beispielsweise, Konzerne "in der Inflationsbekämpfung nicht mehr mit Geld zuzuschütten", vielmehr brauche es "echte Preiskontrollen". Auch sei er für eine "Rückabwicklung der erfolglosen Krankenkassenreform", die ein weiterer "Schritt in die Zwei-Klassen-Medizin" gewesen sei und die Versicherten nur Geld gekostet habe. Langzeitarbeitslose müssten in Jobs gebracht werden, anstatt nur die Langzeitarbeitslosigkeit zu finanzieren, sagte der ehemalige Chef des AMS Niederösterreich.

Ansage in Richtung Waldhäusl

Für ein Arbeitsübereinkommen oder eine Koalition in der künftigen Landesregierung in St. Pölten will Hergovich zwar mit allen sprechen. Aber er und seine Fraktion würden den FPÖ-Spitzenkandidaten Udo Landbauer sicherlich nicht zum Landeshauptmann wählen. Gottfried Waldhäusl (FPÖ) werde man "als Landesrat auch nicht wiederwählen". Dessen jüngste Aussagen gegenüber einer Schülerin in der Sendung "Pro und Contra" auf PULS 4 bezeichnete Hergovich als "zutiefst menschenverachtend".

Allgemein gilt eine Kooperation von ÖVP und SPÖ in der Landesregierung in St. Pölten als wahrscheinlich. In Niederösterreich gilt das Proporzsystem, weshalb den drei stimmenstärksten Parteien ÖVP, FPÖ und SPÖ in jedem Fall Regierungssitze zustehen.

ribbon Zusammenfassung
  • Der designierte Chef der SPÖ Niederösterreich, Sven Hergovich, sprach im Newsroom LIVE über seine Pläne, die Versäumnisse seiner Partei und mögliche Regierungskonstellationen.
  • "Wir waren leider tatsächlich in einer Abwärtsspirale", sagte er, wohl weil die Sozialdemokratie "ein bisschen zu belehrend" gewesen sei und "zu wenig zugehört" habe.