Steinmeier begann dreitägigen Staatsbesuch in Spanien
Die Gastgeber empfingen den Bundespräsidenten und seine Frau mit größter protokollarischer Aufmerksamkeit. So wurden zur Begrüßung mit militärischen Ehren im Innenhof des Schlosses auch 21 Schuss Salut abgefeuert. Beim Flug nach Madrid begleiteten ab der Landesgrenze zwei Eurofighter der spanischen Luftwaffe den Airbus "Theodor Heuss" der Flugbereitschaft der Bundeswehr. Am Flughafen wurden Steinmeier und Büdenbender von einem Rolls-Royce des Königs abgeholt und in die Stadt gefahren.
Steinmeier hielt sich 2018 zu einem Arbeitsbesuch in Madrid auf. Mit dem Besuch sollen nach Angaben des Bundespräsidialamts die guten bilateralen Beziehungen zwischen Deutschland und Spanien gewürdigt werden. Außerdem wolle man den engen Schulterschluss unter proeuropäischen Partnern demonstrieren. Ein weiteres Thema wird die wirtschaftliche Zusammenarbeit sein. Felipe und Steinmeier wollen am zweiten Besuchstag gemeinsam ein deutsch-spanisches Wirtschaftsforum eröffnen.
Der Bundespräsident will sich auch mit Ministerpräsident Pedro Sánchez treffen. In ihrem Gespräch dürfte es unter anderem um den Krieg in der Ukraine gehen. Spanien sagte dem von Russland angegriffenen Land soeben neue Hilfen von 817 Millionen Euro zu.
Zum Abschluss des Besuches wird Steinmeier das Baskenland besuchen. Neben Gesprächen mit der Regierung der autonomen Region ist ein Besuch in Gernika (Guernica) geplant. Dort will Steinmeier der Opfer des deutschen Bombenangriffes vom 26. April 1937 gedenken.
Im Spanischen Bürgerkrieg bombardierten Flugzeuge der deutschen "Legion Condor" auf der Seite des nationalistischen Putschgenerals Francisco Franco die Kleinstadt und zerstörten sie zu drei Vierteln. Die Schätzungen zur Zahl der Todesopfer schwanken zwischen 300 und 1.500. Es war in der europäischen Geschichte der erste massive Bombenangriff auf die wehrlose Zivilbevölkerung einer ganzen Stadt.
Staatsbesuche als höchste Form der diplomatischen Wertschätzung zweier Staaten
Für Steinmeier ist es der zweite Staatsbesuch innerhalb weniger Wochen. Erst im Oktober war er zur Eröffnung der neuen deutschen Botschaft in Wien gewesen - 28 Jahre nach dem letzten Staatsbesuch eines deutschen Bundespräsidenten in Österreich. Staatsbesuche sind die höchste Form der diplomatischen Wertschätzung zweier Staaten, die ausschließlich den jeweiligen Staatsoberhäuptern vorbehalten ist. Die große Mehrzahl der diplomatischen Kontakte zwischen den Regierungen sind Arbeitsbesuche, auch auf Ebene der jeweiligen Präsidenten.
Bei Staatsbesuchen wird diplomatisch aus dem Vollen geschöpft. Der Empfang mit militärischen Ehren, den es auch bei Arbeitsbesuchen oft gibt, ist obligatorisch. Dazu gibt es Begleitschutz durch eine große Ehreneskorte und auch festliche Beflaggung. Üblich ist, dass die Staatsoberhäupter bei Staatsbesuchen von ihren Ehepartnern begleitet werden. Dazu kommt meist eine große Delegation aus den Bereichen Wirtschaft, Kultur, Gesellschaft und Politik. Von anderen Besuchen unterscheidet sich ein Staatsbesuch auch darin, dass er mehrere Tage dauert und neben der Hauptstadt zumindest ein weiterer Teil des Landes besucht wird. So wie Steinmeier bei seinem Staatsbesuch in Österreich auch Tirol besuchte, wird er nun in Spanien ins Baskenland reisen.
Zusammenfassung
- Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und seine Frau absolvieren einen dreitägigen Staatsbesuch in Spanien und wurden zum Auftakt mit 21 Schuss Salut im Königlichen Schloss in Madrid empfangen.
- Im Rahmen des Besuchs sollen die guten bilateralen Beziehungen zwischen Deutschland und Spanien gewürdigt und beim Treffen mit Ministerpräsident Pedro Sánchez auch spanische Ukraine-Hilfen von 817 Millionen Euro thematisiert werden.
- Steinmeier besucht zum Abschluss das Baskenland, um in Gernika der Opfer des deutschen Bombenangriffs vom 26. April 1937 zu gedenken, bei dem zwischen 300 und 1.500 Menschen ums Leben kamen.
