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SPÖ und NEOS starten in den EU-Wahlkampf

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SPÖ und NEOS haben am Dienstag die ersten Kampagnensujets ihres EU-Wahlkampfs enthüllt. Während die Sozialdemokraten Spitzenkandidat Andreas Schieder ganz klassisch im Anzug plakatieren, kampagnisieren die NEOS in der ersten Welle noch ohne Fotos ihres Spitzenkandidaten Helmut Brandstätter. Die SPÖ will bei der Wahl am 9. Juni erster werden, die NEOS hoffen auf eine Verdoppelung ihrer Mandatszahl von einem auf zwei.

"Europa fair gestalten" und "Schluss mit Steuerschlupflöchern" lauten die beiden Slogans, mit denen die SPÖ zwei Schieder-Fotos - mal mit roter Strickkrawatte, mal ohne - überlagert. Dieser kam zur Präsentation im Regen vor der Parteizentrale in Pullover und Jeans. Man konzentriere sich mit der Fairness auf eine positive Message und wolle auf die Sorge der Menschen in Österreich eingehen, dass das faire Gefüge im Lande auseinandergebrochen sei, sagte er.

Zur Fairness gehört für die SPÖ auch die Steuerfrage. Wenn es sich einige wenige im Land richten könnten, Stichwort Signa und Benko, dann führe dies zum Vertrauensverlust in die Demokratie. "Es ist Aufgabe der Sozialdemokratie, den Menschen wieder Hoffnung zu geben", unterstrich Schieder. Offiziell in den Wahlkampf startet die SPÖ am Samstag am Wiener Landesparteitag, dann will man 55 Tage lang im ganzen Land unterwegs sein. Die geplanten Wahlkampfausgaben wollte Bundesgeschäftsführer Klaus Seltenheim auf Nachfrage nicht beziffern, man werde die Obergrenze von knapp 8,7 Millionen Euro aber jedenfalls einhalten und ihr auch nicht nahekommen.

Die NEOS stellten ihre erste Plakatwelle wettergeschützt in ihrer Parteizentrale am Wiener Heumarkt vor. Auf diesen ist vorerst Spitzenkandidat Brandstätter nicht zu sehen, denn es stehen Fragen wie "Was schützt vor Trump?" und "Was stoppt Putin?" im Mittelpunkt, versehen mit den Konterfeis der Genannten. Die Antwort, nämlich ein geeintes Europa, wird in der zweiten Welle eine Woche später gegeben, dann auch mit dem Bild Brandstätters. Auch mit einem Foto von FPÖ-Spitzenkandidat Harald Vilimsky macht man - zur Warnung vor einem Öxit - Wahlkampf, allerdings nur auf einem Onlinesujet.

NEOS-Generalsekretär Douglas Hoyos attestierte seiner Partei als einziger eine klare proeuropäische Haltung. "Wir sind überzeugt, dass wir gute Antworten haben", zeigte er sich trotz jüngster kommunalpolitischer Niederlagen der NEOS zuversichtlich. Brandstätter schwärmte von den "Vereinigten Staaten von Europa" als Vision, nannte die Union als Grundlage für Wohlstand und plädierte für eine gemeinsame europäische Verteidigung. Die NEOS wollen knapp 2,5 Mio. Euro für den Wahlkampf aufwenden.

ribbon Zusammenfassung
  • Die SPÖ hat mit Andreas Schieder im Fokus und den Slogans 'Europa fair gestalten' sowie 'Schluss mit Steuerschlupflöchern' ihre Kampagne für die EU-Wahl am 9. Juni gestartet.
  • NEOS setzen im Wahlkampf auf die Themen Einigkeit Europas und Sicherheitspolitik, ohne in der ersten Welle Fotos ihres Spitzenkandidaten Helmut Brandstätter zu zeigen.
  • Während die SPÖ die Wahlkampfobergrenze von 8,7 Millionen Euro nicht ausschöpfen will, planen die NEOS mit einem Budget von knapp 2,5 Millionen Euro.