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Rendi-Wagner: "Österreich in Europa Schlusslicht" beim Impffortschritt

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SPÖ-Chefin Rendi-Wagner sieht große Versäumnisse der Regierung bei der Impfkampagne und den Vorbereitungen auf die vierte Welle. Sie fordert die Einführung eines Impf-Hunderters.

Die SPÖ-Bundesvorsitzende Pamela Rendi-Wagner blickt mit Besorgnis auf das schleppende Impftempo in Österreich. Seit Juli würden die Zahl der täglichen Impfungen stark zurückgehen. Der Rückgang sei so stark, "dass man sagen kann, Österreich ist in Europa Schlusslicht geworden", sagt sie in Hinblick auf den Impffortschritt in einer Pressekonferenz am Freitag.

Bei der derzeitigen Impfgeschwindigkeit würde es laut Berechnungen der Sozialdemokraten bis zum März 2022 dauern, bis eine Durchimpfungsrate von 80 Prozent erreicht ist. Der Statistiker Erich Neuwirth kam im PULS 24 Interview vor zwei Wochen zu einem ähnlichen Schluss. Damals war er davon ausgegangen, dass eine Durchimpfungsrate von 80 Prozent frühestens am Jahresende erreicht werde. Seitdem ist die Zahl der täglichen Impfungen weiter zurückgegangen.

Durchimpfungsrate (vollimmunisiert) im Ländervergleich

Impf-Hunderter gefordert

Die "Untätigkeit diesen Sommer ist grob fahrlässig", kritisiert Rendi-Wagner das Corona-Management der Regierung. Jetzt - drei Tage vor Schulstart - anzukündigen, einen Plan auszuarbeiten sei zu spät, konstatiert die Medizinerin.

Laut Rendi-Wagner brauche es drei Maßnahmen, um die Ausbreitung der Corona-Pandemie zu verlangsamen. Erstens brauche es Anreizsysteme. Am Donnerstag hatte sie sich auf "oe24" für finanzielle Anreize beim Impfen ausgesprochen. Rendi-Wagner sprach sich für eine Einmalzahlung von 100 Euro für jene aus, die sich impfen lassen.

Zweitens brauche es ein striktes und bundesweit einheitliches Testsystem. Sie spricht sich für eine 1-G-Regelung in Nachtgastronomie und bei Großveranstaltungen sowie eine 3-G-Regel am Arbeitsplatz aus. Drittens brauche es ein "Comeback der Maske" in Bereichen, in denen die 3-G-Regel nicht gilt.

ribbon Zusammenfassung
  • Die SPÖ-Bundesvorsitzende Pamela Rendi-Wagner blickt mit Besorgnis auf das schleppende Impftempo in Österreich. Seit Juli würden die Zahl der täglichen Impfungen stark zurückgehen.
  • Der Rückgang sei so stark, "dass man sagen kann, Österreich ist in Europa Schlusslicht geworden", sagt sie in Hinblick auf den Impffortschritt in einer Pressekonferenz am Freitag.
  • Bei der derzeitigen Impfgeschwindigkeit würde es laut Berechnungen der Sozialdemokraten bis zum März 2020 dauern, bis eine Durchimpfungsrate von 80 Prozent erreicht ist.
  • Die "Untätigkeit diesen Sommer ist grob fahrlässig", kritisiert Rendi-Wagner das Corona-Management der Regierung. Jetzt - drei Tage vor Schulstart - anzukündigen, einen Plan auszuarbeiten sei zu spät, konstatiert die Medizinerin.
  • Am Donnerstag hatte sie sich auf "oe24" für finanzielle Anreize beim Impfen ausgesprochen. Rendi-Wagner sprach sich für eine Einmalzahlung von 100 Euro für jene aus, die sich impfen lassen.

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