APA/dpa/Peter Kneffel

Söder kritisiert Kurz: Corona sei kein Fall für "Eigenverantwortung"

0

Der bayrische Ministerpräsident und CSU-Vorsitzende Markus Söder schätze den österreichischen Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) "sonst sehr", doch Corona bleibe im öffentlichen Interesse.

Bundeskanzler Sebastian Kurz hatte zuletzt im Rahmen seiner New York-Reise zwar vor einer vierten Welle gewarnt, allerdings sagte er auch, dass er mit keinen Lockdowns mehr rechnen würde und die Bekämpfung der Pandemie immer mehr in der Eigenverantwortung jedes Einzelnen liege. Wer sich nicht impfen lasse, habe eben ein höheres Risiko, sich anzustecken. Die Möglichkeit zur Impfung würde es mittlerweile für alle geben. 

Virus "bleibt im öffentlichen Interesse"

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sagte nun im Rahmen einer Pressekonferenz, dass er nicht einer Meinung mit Kurz sei. Das Virus bleibe "im öffentlichen Interesse". 

Es gebe laut Söder gerade Debatten, dass das Coronavirus "rein das private Risiko des Einzelnen sei". "Sebastian Kurz hat das gemacht, den ich sonst sehr wirklich schätze", sagte Söder, aber so sei das in Söders Augen nicht. "Corona hat das Grundproblem, dass ich nicht nur mich schütze, sondern ich muss die anderen auch schützen." Deshalb sei das Virus auch aus Seuche eingestuft. "Also müssen wir uns dem Thema stellen", sagte Söder, "Das haben wir jetzt in Bayern auch gemacht."

Kurz verglich die Gefahr, sich mit der gefährlichen Infektionskrankheit anzustecken, mit dem Risiko beim Bergsteigen: "Es gibt das Recht, rechtskonform unvernünftig zu handeln. Man kann am Tag zehn Schnitzel essen oder mit 140 Kilo die Felswand hinaufklettern, ohne dass der Staat unten steht und das Seil sichert."

Spezielle Sicherheitsstandards solle es nur für Orte wie Schulen und Gesundheitseinrichtungen geben. Söder kritisierte: "Wenn ich auf den Berg gehe und runterfalle, ist es mein privates Risiko", die Pandemie sei aber nicht mit Freizeitverhalten zu vergleichen.

ribbon Zusammenfassung
  • Bundeskanzler Sebastian Kurz hatte zuletzt im Rahmen seiner New York-Reise zwar vor einer vierten Welle gewarnt. Allerdings sagte er auch, dass die Bekämpfung der Pandemie immer mehr in der Eigenverantwortung
  • Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sagte nun im Rahmen einer Pressekonferenz, dass er nicht einer Meinung mit Kurz sei. Das Virus bleibe "im öffentlichen Interesse". 
  • "Corona hat das Grundproblem, dass ich nicht nur mich schütze, sondern ich muss die anderen auch schützen." Deshalb sei das Virus auch aus Seuche eingestuft.