APA/APA/UKRAINIAN EMERGENCY SERVICE/STR

Selenskyj warnt vor russischen Angriffen an den Feiertagen

0

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat vor möglichen russischen Angriffen an den kommenden Feiertagen und während der Urlaubszeit gewarnt. Gleichzeitig warnt er auch Russland, die Angriffe würden nicht unbeantwortet bleiben.

"Mit der nahenden Ferienzeit könnten die russischen Terroristen wieder aktiv werden", sagte Selenskyj am Freitagabend in seiner täglichen Videoansprache. "Sie verachten christliche Werte und jegliche Werte im Allgemeinen."

Selenskyj forderte die Ukrainer auf, in den kommenden Tagen besonders wachsam zu sein. Gleichzeitig richtete er eine ungewöhnlich scharfe Warnung an Russland. "Die Bürger Russlands müssen klar verstehen, dass Terror nie unbeantwortet bleibt", sagte er - ohne dies näher zu erläutern.

Sulemny: "Russland bombardiert die Ukraine gezielt an Feiertagen"

Der Osteuropa-Experte des European Resilience Initiative Centers, Günther Lutschinger, analysiert bei PULS 24 Anchor René Ach die aktuellen Entwicklungen im Ukraine-Krieg.

Russland dürfte sich in Position bringen

Die russischen Streitkräfte bringen nach Erkenntnissen der ukrainischen Aufklärung Verstärkung für ihre Truppen an die Fronten im Osten und Süden der Ukraine. "Der Feind hat den Umfang des Bahntransports von Truppen, Technik und Munition in die Kampfgebiete erhöht", teilte der Generalstab in Kiew am Freitag mit. Als Kampfgebiete galten vor allen die Umgebung der Frontstadt Bachmut im Osten, ebenso wie die Ortschaften Awdijiwka, Kupjansk und Limansk in der Region Donbass.

Verstärkungen auf russischer Seite seien auch im Süden des Landes erkannt worden, hieß es. Die neuen Einheiten in der Region Cherson würden aber nur eingesetzt, um die Verteidigungslinien auszubauen. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

Warnungen vor gezielten Angriffen auf ukrainische Infrastruktur

Die ukrainische Militärführung hatte bereits in den vergangenen Tagen wiederholt vor möglichen neuen Raketenangriffen auf die Infrastruktur und Energieversorgung des Landes gewarnt. Unter anderem verwies das Militär am Freitag darauf, dass im Schwarzen Meer ein russischer Flottenverband unterwegs sei, zu dem auch ein mit Marschflugkörpern bestücktes Kriegsschiff gehöre.

Die russischen Militärs haben in den vergangenen Wochen wiederholt das Energieversorgungsnetz der Ukraine mit Marschflugkörpern, Raketen und sogenannten Kamikaze-Drohnen angegriffen. Trotz hoher Abschusszahlen der ukrainischen Luftabwehr richteten die Angriffe große Schäden an; massive Ausfälle in der Strom- und Wasserversorgung waren die Folge. Russland will damit die ukrainische Bevölkerung im Winter unter Druck setzen.

Der Kreml sprach am Freitag trotz schwerer Rückschläge indes von Fortschritten bei der "Entmilitarisierung" der Ukraine. "Man kann feststellen, dass es hier ein wesentliches Vorankommen auf dem Weg der Entmilitarisierung gibt", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Freitag der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge.

Russische Behörden haben unterdessen mit dem Abriss des berühmten Theaters in der besetzten Stadt Mariupol in der Ukraine begonnen. "Das Theater in Mariupol existiert nicht mehr", schreibt der ukrainische Kulturminister Oleksandr Tkatschenko auf Facebook. Die Besatzer wollten damit die Spuren ihrer Verbrechen vernichten. Bei einer russischen Attacke auf das Theater im März waren nach ukrainischen Angaben mehrere Hundert Menschen ums Leben gekommen, die dort Schutz gesucht hatten.

Mehr dazu:

Trubetskoy: USA sind wichtigster Partner der Ukraine

Zuletzt reiste der ukrainische Präsident Selenskyj in die USA nach Washington DC, um sich weitere Unterstützung seitens der USA zu sichern. Journalist Denis Trubetskoy ordnet bei PULS 24 Anchor René Ach diesen Besuch ein. 

ribbon Zusammenfassung
  • Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat vor möglichen russischen Angriffen an den kommenden Feiertagen und während der Urlaubszeit gewarnt.
  • Gleichzeitig warnt er auch Russland, die Angriffe würden nicht unbeantwortet bleiben.

Mehr aus Politik