Selenskyj trifft Starmer, Macron und Merz in London
Die entscheidenden, noch zu klärenden Punkte scheinen die Territorialfragen und Sicherheitsgarantien der USA für die Ukraine zu sein. Wie sich der vor etwa drei Wochen publik gewordene US-Friedensplan mit ursprünglich 28 Punkten seitdem gewandelt hat, ist öffentlich nicht bekannt. "Die Europäer werden notwendigerweise eine tragende Säule der gerechten und dauerhaften Lösung sein, die wir gemeinsam aufbauen", schrieb Macron vor dem auf der Plattform X.
US-Präsident Donald Trump ist sich nach eigenen Angaben nicht sicher, ob Selenskyj mit einem neuen Vorschlag für ein Ende des russischen Angriffskriegs einverstanden ist. Die USA hätten mit Kremlchef Wladimir Putin gesprochen und mit ukrainischen Vertretern, darunter Selenskyj, sagte Trump Sonntagabend (Ortszeit) in Washington. "Und ich muss sagen, dass ich ein wenig enttäuscht bin, dass Präsident Selenskyj den Vorschlag noch nicht gelesen hat", schob der US-Präsident hinterher. Das sei der Stand von vor ein paar Stunden gewesen.
Russland würde wohl lieber das ganze Land haben, dennoch glaube er, dass Moskau mit dem Vorschlag einverstanden sei. "Aber ich bin mir nicht sicher, ob Selenskyj damit einverstanden ist", sagte Trump. "Seine Leute lieben ihn (den Vorschlag)", schob er nach.
Friedensgespräche für Selenskyj "konstruktiv, aber nicht einfach"
Nach Aussagen Selenskyjs sind die Gespräche mit US-Vertretern über einen Friedensplan zwar konstruktiv, aber nicht einfach. "Die US-Vertreter kennen die grundlegenden ukrainischen Positionen", sagte er am Samstag in seiner abendlichen Videoansprache. Selenskyj hatte zuvor mit dem Trump-Sondergesandten, Steve Witkoff, und Trumps Schwiegersohn Jared Kushner telefoniert.
Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni sicherte Selenskyj unterdessen weitere Unterstützung zu. In einem Telefonat vor dem Treffen in London hielt die rechte Regierungschefin nach Angaben ihres Büros Moskau eine "neue Serie wahlloser Angriffe auf zivile Ziele" in der Ukraine vor. Ziel bleibe ein dauerhafter und gerechter Frieden. Ihr Land werde weitere Güter zur Unterstützung der dortigen Energieinfrastruktur und Bevölkerung liefern, auch Generatoren, versicherte die Regierungschefin. Meloni wird am Montag in London nicht dabei sein.
Zusammenfassung
- US-Präsident Donald Trump äußerte Zweifel, ob Selenskyj den neuen Vorschlag gelesen hat und ob er zustimmt, während Italien weitere Unterstützung für die ukrainische Energieinfrastruktur zusicherte, aber beim Treffen in London nicht vertreten ist.
