Ukraine-Krieg
Selenskyj sprach mit Trump über Sanktionen und Drohnen
In einem Telefonat sei über Sanktionen gegen Russland und ein Drohnenabkommen gesprochen worden, schrieb Selenskyj am Dienstag auf "X".
Trump hatte den Druck auf Moskau zuletzt erhöht und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin bis Freitag eine Frist für eine Waffenruhe gesetzt.
"Natürlich haben wir auch über Sanktionen gegen Russland gesprochen"
Witkoff wird Mitte dieser Woche in Moskau erwartet - laut Kreml ist ein Treffen mit Präsident Putin möglich. Sollte die von Trump gesetzte Frist ohne Ergebnis verstreichen - sie begann am vergangenen Dienstag und läuft zehn Tage - will der US-Präsident Strafmaßnahmen verhängen.
Diese sollen sich auch gegen Staaten richten, die russisches Öl und Gas kaufen, um Moskau die Finanzierung des Krieges zu erschweren. Sie könnten damit auch wichtige Handelspartner Russlands wie Indien oder China treffen: Am Montag drohte Trump Indien mit Strafzöllen, weil das Land russisches Öl importiert.
"Natürlich haben wir auch über Sanktionen gegen Russland gesprochen. Seine Wirtschaft fällt weiter zurück, und deshalb reagiert Moskau so empfindlich auf die (Sanktions-)Aussichten und die Entschlossenheit von Präsident Trump", schrieb Selenskyj dazu in sozialen Netzwerken.
Insider: Putin wird Ultimatum ignorieren
Putin will laut Insidern das am Freitag auslaufende Ultimatum von Trump für einen Waffenstillstand in der Ukraine jedoch ignorieren. Russlands Präsident sei davon überzeugt, den Krieg gewinnen zu können, sagten drei mit den Vorgängen im Kreml vertraute Personen am Dienstag der Nachrichtenagentur Reuters.
Selenskyj ließ via Online-Kurznachrichtendienst "X" wissen, man sei seitens der Ukraine bereit, den von Kiew ausgearbeiteten Entwurf zu einem Drohnenabkommen nun im Detail zu besprechen und abzuschließen. In dem Gespräch sei es außerdem um die "bilaterale Verteidigungszusammenarbeit" beider Länder gegangen.
Er habe Trump über die aktuelle Lage in der Ukraine in Kenntnis gesetzt, teilte Selenskyj weiters mit. "Präsident Trump ist umfassend über die russischen Schläge auf Kiew und unsere anderen Städte und Gemeinden informiert worden."
Trump: "Wenn Energiepreise sinken, beendet Putin den Krieg"
Trump wiederum ist der Ansicht, sinkende Energiepreise könnten Putin dazu bewegen, den Krieg in der Ukraine zu beenden. "Wenn die Energiepreise deutlich sinken, wird Putin aufhören, Menschen zu töten", sagte Trump in einem CNBC-Interview.
"Wenn die Energiepreise um weitere zehn Dollar pro Barrel sinken, wird er keine andere Wahl haben, weil seine Wirtschaft am Boden ist."
Die russische Armee hatte bei ihrem Angriffskrieg in der Ukraine zuletzt zunehmend an Boden gewonnen. In der Nacht zum Dienstag waren in den ukrainischen Regionen Charkiw, Sumy und Saporischschja nach Behördenangaben mindestens sechs Menschen getötet worden.
Video: Nach Telefonat mit Putin: Kein Frieden in Sicht
Zusammenfassung
- Der ukrainische Präsident Selenskyj hat mit Donald Trump über neue Sanktionen gegen Russland und ein geplantes Drohnenabkommen gesprochen, für das bereits ein ukrainischer Entwurf vorliegt.
- Die US-Regierung hat dem russischen Präsidenten Putin eine Frist bis Freitag gesetzt, um eine Einigung zur Beendigung des Krieges zu erzielen, andernfalls drohen Wirtschaftssanktionen.
- Trump erklärte, ein Rückgang der Energiepreise um zehn Dollar pro Barrel könnte Russland wirtschaftlich so stark treffen, dass Putin gezwungen wäre, den Krieg zu beenden.