Selenskyj kontert Putin: "Er kann nach Kiew kommen"
Selenskyj hatte immer wieder ein Treffen mit Putin gefordert, um direkt über einen Waffenstillstand im seit mehr als dreieinhalb Jahren andauernden, russischen Angriffskrieg gegen sein Land zu verhandeln. Nach ukrainischen Angaben haben sich mindestens sieben Länder als Austragungsort für einen solchen Gipfel angeboten. Darunter seien neben der Türkei auch drei Golf-Staaten, die in dem Konflikt als neutral gelten. Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP) hat zudem Wien vorgeschlagen.
Putin hatte am Mittwoch gesagt, Selenskyj könne nach Moskau kommen, wenn es die Aussicht auf ein gutes Ergebnis gebe. Gespräche in der russischen Hauptstadt würden die Verhandlungsposition des Kremls, der sich an der Front weiter im Vorteil sieht, durch den Heimvorteil weiter stärken. Auf einem Wirtschaftsforum in Wladiwostok bezweifelte Putin am Freitag zudem erneut den Sinn solcher Gespräche grundsätzlich, indem er Selenskyj abermals die Legitimität als Staatschef absprach.
Selenskyj lehnte die russische Hauptstadt bereits am Donnerstag als Verhandlungsort ab. "Wenn du willst, dass kein Treffen stattfindet, dann lädst du mich nach Moskau ein", sagte er.
Zusammenfassung
- Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj lehnt Moskau als Ort für ein mögliches Treffen mit Wladimir Putin ab und schlägt stattdessen vor: "Er kann nach Kiew kommen".
- Mindestens sieben Länder, darunter die Türkei, drei Golf-Staaten und Wien, wurden als neutrale Austragungsorte für einen Gipfel über einen Waffenstillstand im über dreieinhalb Jahre andauernden russischen Angriffskrieg vorgeschlagen.
- Putin beharrt auf Moskau als Verhandlungsort, sieht darin einen Vorteil für den Kreml und spricht Selenskyj erneut die Legitimität als Staatschef ab.