APA/APA/THEMENBILD/Symbolbild/BARBARA GINDL

Russland droht mit Ende des Getreideabkommens

0

Russland hat erneut mit einem Ende des von den Vereinten Nationen (UNO) und der Türkei vermittelten Abkommens gedroht, das trotz des Krieges in der Ukraine Ausfuhren von Getreide und Ölsaaten über das Schwarze Meer ermöglicht. Russland setze zwar die Beratungen mit der UNO fort, sagt der russische Botschafter in der Türkei laut der Nachrichtenagentur RIA. Für eine Verlängerung der Vereinbarung gebe es aber keine Grundlage, hieß es.

Wenn Russland sich weiter sperrt, läuft das Abkommen im Juli aus. Russland stellt eine Reihe von Bedingungen, darunter die Wiedereröffnung der seit Kriegsbeginn stillgelegten und zuletzt beschädigten Ammoniak-Pipeline zwischen dem russischen Togliatti und dem Schwarzmeer-Hafen Odessa. Wie der russische Vize-Außenminister Michail Galusin laut RIA sagt, soll die jüngste Sprengung eines Teils der Leitung bei den Beratungen über das Getreide-Abkommen berücksichtigt werden. Russland und die Ukraine geben sich gegenseitig die Schuld an der Beschädigung.

Das im vorigen Sommer geschlossene Getreideabkommen beendete eine monatelange russische Seeblockade ukrainischer Schwarzmeerhäfen. Damit kann die Ukraine als einer der wichtigsten Getreideexporteure weltweit wieder Korn ausführen - wenn auch im beschränkten Umfang.

Russland behindere beinahe sicher schon jetzt die ukrainischen Getreideexporte durch die absichtliche Verlangsamung von Kontrollen, wie aus dem täglichen Geheimdienstbericht zum Ukraine-Krieg des britischen Verteidigungsministeriums in London am Freitag hervorgeht. Derzeit werden demnach nur eines oder zwei Schiffe pro Tag kontrolliert - im Herbst vergangenen Jahres seien es hingegen zwischen sechs und acht Schiffen gewesen.

ribbon Zusammenfassung
  • Russland hat erneut mit einem Ende des von den Vereinten Nationen (UNO) und der Türkei vermittelten Abkommens gedroht, das trotz des Krieges in der Ukraine Ausfuhren von Getreide und Ölsaaten über das Schwarze Meer ermöglicht.
  • Russland setze zwar die Beratungen mit der UNO fort, sagt der russische Botschafter in der Türkei laut der Nachrichtenagentur RIA.
  • Russland und die Ukraine geben sich gegenseitig die Schuld an der Beschädigung.