APA/GEORG HOCHMUTH

Rendi-Wagner für Rückkehr zu medizinischem Normalbetrieb

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SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner tritt dafür ein, zum medizinischen Regelbetrieb zurückzukehren. Nicht-Corona-Patienten dürften nicht Patienten zweiter Klasse sein, sagte die frühere Gesundheitsministerin am Donnerstag. Gleichzeitig trat sie dafür ein, Hausärzte über Corona-Fälle bei ihren Patienten zu informieren.

SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner tritt dafür ein, zum medizinischen Regelbetrieb zurückzukehren. Nicht-Corona-Patienten dürften nicht Patienten zweiter Klasse sein, sagte die frühere Gesundheitsministerin am Donnerstag. Gleichzeitig trat sie dafür ein, Hausärzte über Corona-Fälle bei ihren Patienten zu informieren.

Zur Unterstützung hatte sich Rendi-Wagner eine niedergelassene Medizinerin aus Niederösterreich zur Pressekonferenz mitgebracht. Cornelia Tschanett war es dann auch, die eine entsprechende Forderung erhob. "Wir arbeiten wie Blinde", meinte die Medizinerin angesichts dessen, dass man keine Informationen über Infektionen erhalte. Das griff die SPÖ-Chefin auf, die darauf verwies, dass der Datenschutz durch die ärztliche Schweigepflicht ohnehin gewährt sei. Rendi-Wagner zeigt daher Sympathien für die Information, würde sie doch auch dem Schutz von Medizinern, deren Assistenten sowie anderen Patienten dienen.

Tschanett berichtete aus der Praxis zusätzlich, warum aus ihrer Sicht eine baldige Rückkehr in den medizinischen Alltag notwendig sei. Schon jetzt zeigten sich bei Patienten etwa erhöhte Zucker- und Blutfettwerte im Vergleich zur Zeit vor der Corona-Krise.

Rendi-Wagner betonte, dass es in der Akut-Phase die richtige Strategie gewesen sei, die Kräfte zur Bekämpfung des Virus zu bündeln. Jetzt aber gehe es in Richtung Lockerungen: "Und ich sehe nicht ein, dass ab 2. Mai alle Geschäfte offen sind, während in der Medizin noch immer ein Not-Betrieb herrscht."

Ziel müsse es sein, wenn die positive Entwicklung in Sachen Corona anhalte, in den nächsten Wochen wieder alle notwendigen Untersuchungen, Behandlungen und Operationen durchzuführen. Gleichzeitig sei aber auch darauf zu schauen, dass Spitäler für eine allfällige zweite Corona-Welle gewappnet seien, etwa durch Reserve-Kapazitäten von Atemgeräten über Betten bis hin zur Schutzausrüstung. Die SP-Chefin will, dass der Bund hier einen genauen Fahrplan erarbeitet, der dann auch in allen Ländern gilt.

Dazu plädierte Rendi-Wagner einmal mehr für eine Ausweitung der Tests. Nur so könne dem Virus der Weg abgeschnitten werden. Zur Beratung warb sie für eine sofortige Besetzung des Obersten Sanitätsrats, dessen Funktionsperiode im Herbst vergangenen Jahres ausgelaufen war.

Unterdessen legten Aussagen Rendi-Wagners nahe, dass das Ergebnis der SPÖ-Mitgliederbefragung wohl im Mai vorgelegt werden wird. Davor hatte der burgenländische Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) auf eine Auszählung der Anfang des Monats beendeten Umfrage gedrängt. "Ich freue mich über dieses Interesse an der Mitgliederbefragung, das war nicht immer so", setzte Rendi-Wagner ihrerseits eine Spitze, hatte doch das Partei-Establishment es ziemlich unverblümt abgelehnt, dass die Vorsitzende die Vertrauensfrage stellte.

ribbon Zusammenfassung
  • SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner tritt dafür ein, zum medizinischen Regelbetrieb zurückzukehren.
  • Nicht-Corona-Patienten dürften nicht Patienten zweiter Klasse sein, sagte die frühere Gesundheitsministerin am Donnerstag.
  • Gleichzeitig trat sie dafür ein, Hausärzte über Corona-Fälle bei ihren Patienten zu informieren.
  • Zur Unterstützung hatte sich Rendi-Wagner eine niedergelassene Medizinerin aus Niederösterreich zur Pressekonferenz mitgebracht.

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