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Regierung nimmt Anlauf zu mehr Qualität bei 24-h-Betreuung

Heute, 04:01 · Lesedauer 2 min

Gesundheits- und Sozialministerin Korinna Schumann (SPÖ) will mit Februar 2026 die im Regierungsprogramm festgeschriebene Qualitätssicherung bei der 24-Stunden-Betreuung Pflegebedürftiger auf den Weg bringen. Man habe das Thema auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung der Pflegeentwicklungskommission gesetzt, hieß es aus Schumanns Büro zur APA. Ziel ist die Etablierung bundesweit einheitlicher und verbindlicher Qualitätskriterien für die Vermittlungsagenturen.

In der noch 2024 unter der türkis-grünen Regierung etablierten Kommission sind Vertreter des Bundes, der Länder, der Gemeinden sowie der Städte vertreten. Besprochen werden soll bei der nächsten Sitzung im Neuen Jahr, wie Personenbetreuung von Pflegebedürftigen daheim, für die im Jahr 2007 ein legales Modell samt Förderungen geschaffen wurde, reformiert werden kann.

"Die Qualität in der Personenbetreuung ist ein zentraler Baustein einer guten Pflegeversorgung in Österreich. Unser Ziel ist es daher - wie auch im aktuellen Regierungsprogramm vorgesehen - bundesweit einheitliche und verbindliche Qualitätskriterien für in Österreich tätige Vermittlungsagenturen (zur Vermittlung der Betreuungskräfte, Anm.) zu etablieren und die Rahmenbedingungen für die 24-Stunden-Betreuung weiterzuentwickeln", erklärte Schumann in einem schriftlichen Statement gegenüber der APA. "Diese wichtigen Schritte wollen wir jedenfalls in dieser Legislaturperiode realisieren."

Sie wolle sich nun - "nach der Umsetzung der Schwerarbeitsregelung in der Pflege" - dieser Aufgabe zuwenden. "Ich habe das Thema daher schon in der heutigen Sitzung der Pflegeentwicklungskommission angesprochen und wir haben gemeinsam mit den Ländern vereinbart, das Thema auf die Tagesordnung der nächsten Pflegeentwicklungskommission zu setzen."

Im Regierungsprogramm ist über die von Schumann genannten Maßnahmen hinaus auch die Vermittlung "ausreichender Deutschkenntnisse", die Prüfung der Tätigkeitsmöglichkeiten für Selbstständige aus Drittstaaten sowie die Anhebung der Einkommensgrenze für die Förderung der 24-Stunden-Betreuung aufgelistet.

Rufe nach mehr Qualität

Zuletzt war neuerlich der Ruf nach einer stärkeren Kontrolle der Qualitätsstandards und mehr Transparenz bezüglich der Preisgestaltung bei der 24-Stunden-Betreuung laut geworden. Sowohl der Verein "ChronischKrank" als auch die Co-Geschäftsführerin der Vermittlungsagentur Bestcare24, Bettina Löfler, forderten vor gut einer Woche entsprechende Schritte seitens der Politik. Auch die Einhaltung der Kriterien für das (derzeit freiwillige) Qualitätszertifikat "ÖQZ-24" müssten strenger kontrolliert werden, hieß es.

Zusammenfassung
  • Ab Februar 2026 sollen bundesweit einheitliche und verbindliche Qualitätskriterien für die 24-Stunden-Betreuung eingeführt werden, wie Gesundheits- und Sozialministerin Korinna Schumann (SPÖ) ankündigte.
  • Das Thema wird in der nächsten Sitzung der 2024 etablierten Pflegeentwicklungskommission mit Vertretern von Bund, Ländern, Gemeinden und Städten beraten, um die Rahmenbedingungen und Kontrolle der Vermittlungsagenturen zu verbessern.