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Regierung beschließt 2G für ganz Österreich

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Nach Beratungen mit den Landeshauptleuten einigte sich die Regierung auf eine österreichweite 2G-Regel. Damit haben nur mehr Geimpfte oder Genesene Zutritt zur Gastronomie sowie Freizeit- und Kulturveranstaltungen. 

 Angesichts eskalierender Corona-Infektionszahlen und zunehmender Auslastung von Spitals- und Intensivbetten hat sich die Bundesregierung dazu entschlossen die Stufe 4 des Stufenplans vorzuziehen. "Es ist schlicht und einfach unsere Verantwortung, die Menschen in unserem Land zu schützen. Dieser Verantwortung kommen wir nach. Auch im Hinblick auf das Weihnachtsfest, das in wenigen Wochen ins Haus steht und der Wintersaison, die für uns als Tourismusland so wichtig ist. Daher war es wichtig, rasch und verantwortungsvoll zu handeln", sagt Bundeskanzler Alexander Schallenberg.

Damit wird in ganz Österreich eine 2G-Regel eingeführt. Das bedeutet, dass Ungeimpften der Eintritt etwa in Gastronomie, Hotellerie, zu Veranstaltungen, Kultureinrichtungen, Freizeiteinrichtungen oder Sportveranstaltungen untersagt wird. Das gilt dann auch bei Vorlage eines negativen Corona-Tests. Die Regel soll ab kommenden Montag - den 8.November - eingeführt werden, verkündet Bundeskanzler Alexander Schallenberg bei einer Pressekonferenz.

Gültigkeit von Grünem Pass wird verkürzt

Zudem soll der Grüne Pass nur mehr für neun Monate gültig sein. Damit wolle man die Motivation für den dritten Stich erhöhen, sagt Schallenberg in der Pressekonferenz. 2G gilt künftig bei Realisierung des Plans schon ab der ersten Impfung in Verbindung mit einem PCR-Test. Nach vier Wochen soll dann nachgeimpft werden. Für Personen, die mit dem Vakzin von Johnson & Johnson geimpft wurden, benötigen ab 3. Jänner 2022 einen zweiten Stich für einen gültige Grünen Pass. 

Dort wo Maske getragen wird, gilt bundesweit FFP2 der Standard sein. Maskenpflicht herrscht damit u.a. in Supermärkten, Apotheken, generell im Handel, Museen sowie Bibliotheken.

Die Antigentests verlieren ihre Gültigkeit. Man wolle dafür auch das PCR-Test-Angebot flächendeckend ausbauen.

Eine Erleichterung wurde für die Länder beschlossen. Die zuletzt umstrittenen, weil personalintensiven Ausreisekontrollen aus den Bezirken, die in Oberösterreich beinahe flächendeckend galten, fallen.

Unberührt von den Änderungen bleibt die 3G-Regel am Arbeitsplatz.

Neue Maßnahmen im Überblick:

  • 2G in der Gastronomie, Hotellerie, Sport, Kulturbereich, etc.
  • 2G bei körpernahen Dienstleistungen (z.B. Friseure)
  • 2G bei Zusammenkünften ab 25 Personen

2G steht für "geimpft oder genesen".

  • Bei Veranstaltungen: Bei mehr als 50 Teilnehmern gilt eine Anzeigepflicht bei der Bezirksverwaltungsbehörde bis eine Woche vor der Veranstaltung. Zusätzlich muss ein Covid-Beauftragter ernannt werden und ein Präventionskonzept vorgestellt werden. Bei mehr als 250 Teilnehmern braucht es eine Bewilligung durch die Bezirksverwaltungsbehörde.
  • Generelle FFP2-Maskenpflicht im gesamten Handel, Museen und Bibliotheken
  • Grüner Pass nur mehr neun Monate gültig, Johnson & Johnson-Geimpfte brauchen zweiten Stich für gültigen Grünen Pass ab 3. Jänner 2022.
  • Antigentests sind nicht mehr gültig
  • Hochinzidenzerlass und damit Ausreisekontrollen fallen weg
  • 3G am Arbeitsplatzt bleibt unverändert

Diese Personen haben 2G

  • Genesen: Personen, deren Corona-Infektion nicht länger als 180 Tage zurückliegt.
  • Geimpft: Vollimmunisierte, die einen von der EMA zugelassenen Impfstoff erhalten haben. Als Vollimmunisierte werden Menschen eingestuft, deren Zweitstich nicht länger als neun Monate zurückliegt. Damit ändert die Regierung den Gültigkeitszeitraum, der ursprünglich bei zwölf Monate lag. Geimpfte, die sich etwa mit Johnson & Johnson impfen haben lassen, müssen ab 3. Jänner 2022 ein zweites Mal geimpft werden. 

Wien mit 2G vorgeprescht

Wien ist hingegen schon am Donnerstag vorgeprescht: In der Bundeshauptstadt dürfen bereits ab Ende nächster Woche nur noch Geimpfte und Getestete in Lokale, zu Friseuren oder anderen körpernahen Dienstleistern und zu Zusammenkünften mit mehr als 25 Personen.

Am Freitag wurden in Österreich 9.388 Neuinfektionen gemeldet, 356 Menschen wurden wegen Covid-19 auf Intensivstationen betreut. Der absolute Höchstwert in der Corona-Pandemie insgesamt war mit 9.586 am 13. November 2020 zu Beginn des zweiten Lockdowns erreicht worden. Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) rechnet auch weiterhin mit einem Anstieg der Corona-Zahlen, wie er in der Pressekonferenz sagt.

"Schon in wenigen Tagen überschreiten wir laut Prognosen die Schwelle von 500 belegten Intensivbetten und die Infektionszahlen sind so hoch wie nie zuvor. Die Zahlen zeigen uns aber auch ganz klar, dass die Impfung wirkt. In Gefahr, schwer an Corona zu erkranken und möglicherweise ein Intensivbett zu benötigen, sind hauptsächlich Ungeimpfte. Doch Auswirkungen hat diese Entwicklung auf uns alle: Wir sitzen in einem Boot, mit einem Gesundheits- und Bildungssystem und das betrifft auch die Wirtschaf", so Mückstein. Mit diesem Maßnahmen wolle man laut dem Gesundheitsminister "Schließungen" verhindern.

ribbon Zusammenfassung
  •  Angesichts eskalierender Corona-Infektionszahlen und zunehmender Auslastung von Spitals- und Intensivbetten hat sich die Bundesregierung dazu entschlossen die Stufe 4 des Stufenplans vorzuziehen.
  • Damit wird in ganz Österreich eine 2G-Regel eingeführt. Diese gilt: in der Gastronomie, Hotellerie, Sport, Kulturbereich, etc.; bei köpernahen Dienstleistungen (z.B. Friseure) und Zusammenkünften ab 25 Personen
  • 2G steht für "geimpft oder genesen". Allerdings ist der Grüner Pass für Geimpfte nur mehr neun Monate gültig; Johnson & Johnson-Geimpfte brauchen zweiten Stich für gültigen Grünen Pass ab 3. Jänner 2022.
  • Damit wolle man die Motivation für den dritten Stich erhöht werden. 2G gilt künftig bei Realisierung des Plans schon ab der ersten Impfung in Verbindung mit einem PCR-Test. Nach vier Wochen soll dann nachgeimpft werden. Antigentests sind nicht mehr gültig
  • Generelle FFP2-Maskenpflicht im gesamten Handel, Museen und Bibliotheken
  • Eine Erleichterung wurde für die Länder beschlossen. Die zuletzt umstrittenen, weil personalintensiven Ausreisekontrollen aus den Bezirken, die in Oberösterreich beinahe flächendeckend galten, fallen.