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Präsidenten-Stichwahl in türkischer Republik Nordzypern

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Die Präsidentschaftswahl in der international nicht anerkannten türkischen Republik Nordzypern muss in einer Stichwahl entschieden werden: Bei der ersten Wahlrunde am Sonntag erhielt der von der Türkei unterstützte nationalistische Ersin Tatar 32,5 Prozent der Stimmen, wie der Wahlrat nach Auszählung der Stimmzettel in 723 von 738 Wahllokalen mitteilte. Der sozialdemokratische Amtsinhaber Mustafa Akinci erhielt demnach knapp 30 Prozent der Stimmen.

Die Stichwahl findet am kommenden Sonntag statt. Sie ist nötig, weil kein Kandidat die Hälfte aller Stimmen erhielt. Insgesamt waren elf Kandidaten bei der Wahl angetreten. Auf dem dritten Platz landete der Sozialdemokrat Turfan Erhurman mit 21,6 Prozent. Er setzt sich wie Akinci für eine Wiedervereinigung Zyperns ein.

Die Abstimmung findet inmitten eines Streits zwischen der Türkei und den EU-Mitgliedern Zypern und Griechenland über Gasvorkommen im östlichen Mittelmeer statt. Neben Griechenland und der Türkei erhebt auch Zypern Anspruch auf das Gebiet.

Die Konflikte verschärften sich am Donnerstag, als Nordzypern die seit Jahrzehnten abgeriegelte Stadt Varosha wieder öffnete. Die türkische Armee hatte Varosha abgesperrt, nachdem die griechischen Zyprer wegen des türkischen Einmarsches in Nordzypern 1974 von dort geflohen waren. Die Türkei hält den Nordteil Zyperns seit 1974 militärisch besetzt und erkennt als einziges Land die dortige Republik Nordzypern an.

Die Präsidentschaftswahl war ursprünglich für April angesetzt, wurde jedoch wegen der Corona-Pandemie verschoben.

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  • Sie ist nötig, weil kein Kandidat die Hälfte aller Stimmen erhielt.

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