APA/APA (AFP)/ADRIAN DENNIS

Polizei stuft Angriff in Reading als "terroristisch" ein

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Die britische Polizei vermutet bei einem tödlichen Messerangriff in der südenglischen Stadt Reading einen terroristischen Hintergrund. Der Vorfall sei im Zuge der Untersuchungen als Terrortat eingestuft worden, teilte sie am Sonntag mit. Drei Personen wurden getötet, drei weitere verletzt. Die Anti-Terror-Einheit übernahm die Ermittlungen.

Die britische Polizei vermutet bei einem tödlichen Messerangriff in der südenglischen Stadt Reading einen terroristischen Hintergrund. Der Vorfall sei im Zuge der Untersuchungen als Terrortat eingestuft worden, teilte sie am Sonntag mit. Drei Personen wurden getötet, drei weitere verletzt. Die Anti-Terror-Einheit übernahm die Ermittlungen.

Ein 25-Jähriger aus Reading wurde wegen Mordverdachts festgenommen. Die Polizei geht von einem Einzeltäter aus. Sein Motiv sei noch unklar, sagte Terror-Abwehr-Chef Neil Basu. Bei dem Mann soll es sich Sicherheitskreisen zufolge um einen Libyer handeln. Er soll am Samstagabend in einem Park in Reading auf Menschen eingestochen haben. Drei Personen wurden getötet und drei weitere schwer verletzt.

Einen Zusammenhang mit einer Anti-Rassismus-Kundgebung der weltweiten "Black Lives Matter"-Bewegung wenige Stunden zuvor in der Stadt gebe es nicht, sagte Basu. Auch gebe es keine Hinweise auf weitere Täter.

In dem Park hatten sich bei schönem Sommerwetter zahlreiche Personen aufgehalten. Einem Augenzeugen zufolge steuerte der Mann plötzlich auf eine Gruppe von acht oder zehn Freunden zu und stach auf sie ein. Premierminister Boris Johnson beriet Sonntag früh mit Vertretern der Sicherheitsbehörden und den zuständigen Ministern über den Vorfall, wie ein Sprecher mitteilte.

Die Art des Angriffs erinnert an eine Reihe von anderen Vorfällen in Großbritannien in jüngster Zeit, die von den Behörden als Terrorismus eingestuft wurden. So erschoss die Polizei im Februar einen Mann, der zwei Menschen auf einer belebten Straße im Süden Londons erstochen hatte. Er war zuvor wegen der Verbreitung islamistischen Materials inhaftiert gewesen. Im November vorigen Jahres hatte ein Mann, der wegen Terrorismusdelikten im Gefängnis gewesen war, zwei Menschen auf der London Bridge erstochen, bevor er von Polizisten erschossen wurde.

Premier Johnson verurteilte die Tat noch in der Nacht und sprach den Betroffenen sein Beileid aus: "Meine Gedanken sind bei allen, die von dem schrecklichen Vorfall in Reading betroffen sind, und mein Dank gilt den Rettungsdiensten vor Ort", schrieb er im Onlinedienst Twitter. Innenministerin Priti Patel nannte den Vorfall "einen sinnlosen Angriff auf Menschen, die einen Samstagabend mit Freunden genießen".

Johnson hatte nach seinem Wahlsieg im Dezember versprochen, die Strafen für terroristische Angriffe zu erhöhen. Aufgrund der strengen Waffengesetze in Großbritannien werden die meisten Angriffe mit Stichwaffen verübt.

ribbon Zusammenfassung
  • Die britische Polizei vermutet bei einem tödlichen Messerangriff in der südenglischen Stadt Reading einen terroristischen Hintergrund.
  • Der Vorfall sei im Zuge der Untersuchungen als Terrortat eingestuft worden, teilte sie am Sonntag mit.
  • Bei dem Mann soll es sich Sicherheitskreisen zufolge um einen Libyer handeln.
  • Johnson hatte nach seinem Wahlsieg im Dezember versprochen, die Strafen für terroristische Angriffe zu erhöhen.

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