Organisation: Rund 200 unkontaktierte Völker auf der Welt
Der Bericht mit dem Titel "Uncontacted Indigenous Peoples at the Edge of Survival" beschreibt die Lage in Ländern wie Brasilien, Peru, Kolumbien und Paraguay als "alarmierend". In Brasilien, wo demnach etwa 100 unkontaktierte Gruppen leben, sei die Situation besonders kritisch. So seien zahlreiche Schutzgebiete ausgehöhlt oder gar aufgelöst worden, wodurch Abholzung und Landraub zunehmen.
"Unkontaktierte Völker gehören zu den am stärksten gefährdeten Gemeinschaften der Erde", warnt Survival International. Viele von ihnen hätten in den vergangenen Jahren ihre Gebiete verlassen müssen, weil Holzfäller, Goldsucher und Viehzüchter in ihre Territorien eindringen. Auch in Peru und Kolumbien bedrohten illegale Landnahme, Straßenbau und Ölbohrungen das Überleben dieser Gemeinschaften.
"Wenn ihre Gebiete zerstört werden, haben sie keine Möglichkeit zu fliehen oder sich zu verteidigen", heißt es in dem Bericht. Survival International kritisiert, dass Regierungen trotz internationaler Verpflichtungen kaum Maßnahmen zum Schutz dieser Gruppen umsetzen. In Paraguay etwa sei das Land der Ayoreo-Totobiegosode weiterhin Ziel großflächiger Rodungen für die Rinderzucht.
Die Organisation fordert von den betroffenen Staaten, alle Aktivitäten auf den Territorien unkontaktierter Gruppen sofort zu stoppen und bestehende Schutzgebiete strikt durchzusetzen. "Ihr Land ist ihre Lebensgrundlage. Ohne es sind sie verloren", heißt es weiter.
Survival International beschreibt unkontaktierte Völker als Träger einzigartiger Sprachen und Kulturen. Ihr Wissen über den Regenwald sei für den Schutz der Artenvielfalt von unschätzbarem Wert. Die Organisation warnt: "Doch jede neue Straße, jede Mine und jede Abholzung bringt sie näher an den Abgrund."
Zusammenfassung
- Laut einem Bericht von Survival International gibt es weltweit mindestens 196 unkontaktierte indigene Völker, von denen viele am Rand des Überlebens stehen.
- In Brasilien leben etwa 100 dieser Gruppen, deren Situation durch die Auflösung von Schutzgebieten, Abholzung und Landraub besonders kritisch ist.
- Die Organisation fordert von den betroffenen Staaten ein sofortiges Ende aller Aktivitäten auf den Territorien unkontaktierter Gruppen und warnt: "Doch jede neue Straße, jede Mine und jede Abholzung bringt sie näher an den Abgrund."
