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ÖVP, SPÖ und NEOS mit ihrer Regierungsarbeit zufrieden

Heute, 11:42 · Lesedauer 4 min

ÖVP, SPÖ und NEOS loben kurz vor Weihnachten ihre eigene Regierungsarbeit. Die ÖVP habe Schritte in den Bereichen Teuerung, Gesundheit und Zuwanderung gesetzt, sagte Generalsekretär Nico Marchetti am Montag bei einer Pressekonferenz. Die SPÖ habe für Reformen gesorgt, um Österreich gerechter zu machen, betonte indes SPÖ-Bundesgeschäftsführer Klaus Seltenheim in einer Aussendung. NEOS-Generalsekretär Douglas Hoyos mahnte in einer Aussendung mehr Mut und konkrete Taten ein.

Marchetti zeigte sich überzeugt, dass die gesetzten Schritte Grundlage für einen Aufschwung im nächsten Jahr bilden. Gegen die Teuerung soll etwa das sogenannte "Billigstromgesetz" - "die größte Strommarktreform seit 20 Jahren" - wirken. Zudem strich er die Senkung der Elektrizitätsabgabe und den weitergehenden Einsatz gegen den "Österreich-Aufschlag" auf EU-Ebene hervor. Um Unternehmen zu unterstützen, sei der Investitionsfreibetrag verdoppelt worden.

"Wirklich effektiv gestoppt" worden sei der Familiennachzug. Ebenso lobte Marchetti die Abschiebungen nach Syrien und Afghanistan, die Gefährderüberwachung, das verpflichtende Integrationsprogramm "ab Tag eins" und das Kinder-Kopftuchverbot - es handle sich um die "ganz klare Handschrift der Volkspartei" in der Bundesregierung. Gleichzeitig sollen im christlich geprägten Österreich die eigenen Traditionen hochgehalten und auch in der Schule gelebt werden, betonte der Generalsekretär. Dazu würde neben Weihnachtsfeiern auch das "Kreuz im Klassenzimmer" gehören.

Was den Föderalismus betrifft, so müsse in den Bereichen Gesundheit, Energie, Bildung, Verfassung und Verwaltung an Schrauben gedreht werden. Von der Reformpartnerschaft zwischen Bund, Ländern und Gemeinden erwartet die ÖVP "große Würfe und nicht ein weiter so". Marchetti zeigte sich zudem zuversichtlich, die von Kanzler und ÖVP-Chef Christian Stocker ausgegebenen Ziele - zwei Prozent Inflation und ein Prozent Wirtschaftswachstum kommendes Jahr sowie "null Toleranz" gegenüber Intoleranten - zu erreichen.

Schon in der Vorwoche hatten ÖVP, SPÖ und NEOS eine positive Bilanz über die gemeinsame Regierungsarbeit gezogen. Aktuell sei es angesichts von Krisen und globalen Machtverschiebungen allerdings nicht einfach, eine positive Stimmung im Land zu erzeugen, sagte Marchetti. Die ÖVP müsse den Menschen Orientierung bieten. Schließlich sei man sich bewusst, dass das Land vor einer Situation stehe, "wo entweder die etablierten und gemäßigten Kräfte der Mitte für Reformen sorgen oder die Reformen vielleicht anders kommen, von extremeren politischen Richtungen." Die Ziele und Projekte für das kommende Jahr will Stocker bei einer Rede in der Wiener METAstadt am 30. Jänner "im Zuge eines politischen Neujahrsauftakts" präsentieren, kündigte der Generalsekretär an.

Auch SPÖ lobte eigene Arbeit

Auch die SPÖ ist mit der eigenen Arbeit zufrieden. Die Sozialdemokraten seien "der Motor für rot-weiß-rote Reformen zum Wohl der Menschen", so Bundesgeschäftsführer Klaus Seltenheim in einer Pressemitteilung. Sie würden das Budget sozial gerecht sanieren, die Teuerung bekämpfen und in Beschäftigung, Gesundheit und Bildung investieren. Er strich den Bereich Wohnkosten hervor: So sei 2025 ein Mietpreis-Stopp umgesetzt worden, 2026 gebe es auch für unregulierte Mieten eine Mietpreisbremse. Froh ist Seltenheim auch über den Gesundheitsreformfonds, die Schwerarbeitspension für Pflegekräfte und die Erhöhung der Bankenabgabe.

NEOS drängen auf Reformpartnerschaft

NEOS-Generalsekretär Douglas Hoyos hob in seiner Bilanz erste Entbürokratisierungsmaßnahmen, die Einführung des Nachhaltigkeitsmechanismus bei den Pensionen und die Teilpension, die Verdoppelung der Deutschförderkräfte, den Chancenbonus für Schulen mit besonderen Herausforderungen oder die verpflichtende Sommerschule für Kinder mit Deutschdefiziten hervor. Raschen Handlungsbedarf sieht Hoyos bei der Umsetzung der Reformpartnerschaft zwischen Bund, Ländern und Gemeinden. Es gebe "im Föderalismus viel Einsparungspotenzial und überall die Notwendigkeit nach strukturellen Reformen - bei Gesundheit, Energie, Bildung, in der Verwaltung", wo sich Hoyos "von allen Beteiligten mehr Mut und vor allem konkrete Taten" erwarte.

Aktuell sehen sich ÖVP und SPÖ mit niedrigen Umfragewerten konfrontiert. Laut dem APA-Wahltrend, der die Befragungen der vergangenen fünf Wochen berücksichtigt, liegt die Volkspartei bei 18,9 Prozent und damit 7,4 Prozentpunkte unter ihrem Ergebnis bei der Nationalratswahl 2024. Die SPÖ hat sich mit aktuell 18,0 Prozent um 3,2 Prozentpunkte verschlechtert. Die NEOS haben sich mit 9,6 Prozent um 0,5 Prozentpunkte leicht verbessert.

Zusammenfassung
  • ÖVP, SPÖ und NEOS ziehen kurz vor Weihnachten eine positive Bilanz ihrer Regierungsarbeit und betonen Maßnahmen gegen Teuerung, Reformen im Bereich Gesundheit, Zuwanderung und Bildung sowie wirtschaftliche Anreize.
  • Für das kommende Jahr nennt die Regierung als Ziele unter anderem zwei Prozent Inflation, ein Prozent Wirtschaftswachstum sowie die Umsetzung weiterer Strukturreformen, wobei zentrale Projekte am 30. Jänner präsentiert werden sollen.