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Oberstes US-Gericht verhandelt Zugang zu Abtreibungspille

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Der Supreme Court verhandelt am Dienstag einen der aktuell wichtigsten Fälle zum Abtreibungsrecht in den USA. Bei der Anhörung ab 15.00 Uhr MEZ geht es um die Abtreibungspille Mifepristone. Sie wurde im Jahr 2000 in den USA zugelassen und wird üblicherweise mit dem Medikament Misoprostol für den Schwangerschaftsabbruch eingesetzt. Abtreibungsgegner haben gegen die Zulassung von Mifepristone geklagt. Damit wollen sie den Zugang zu medikamentöser Abtreibung erschweren.

Nun hört das Oberste Gericht die Argumente beider Seiten. Ein Urteil wird erst zu einem späteren Zeitpunkt fallen. Aber bei der Anhörung dürfte sich die Position der Richterinnen und Richter andeuten.

Ein Berufungsgericht hatte vergangenes Jahr Zugangsbeschränkungen für das Medikament verhängt. Diese traten bisher nicht in Kraft, weil der Rechtsstreit anhält. Der US-Arzneimittelbehörde FDA zufolge ist Mifepristone ein zuverlässiges Medikament. Es wird über Grenzen von Bundesstaaten hinweg per Post verschickt und kann zu Hause eingenommen werden. Die Augen sind auch deshalb auf den Supreme Court gerichtet, weil dieser vor knapp zwei Jahren mit seiner konservativen Mehrheit das landesweite Recht auf Abtreibung gekippt hatte. In der Folge können die Parlamente in den Bundesstaaten per Gesetz regeln, ob Schwangerschaftsabbrüche erlaubt sind. Ein rechtlicher Fleckerlteppich ist entstanden und Mifepristone hat an Bedeutung gewonnen.

Ein Medikament mit dem Wirkstoff Mifepriston ist auch in Europa auf dem Markt - es heißt Mifegyne.

ribbon Zusammenfassung
  • Der Supreme Court der USA verhandelt über die Zulassung der Abtreibungspille Mifepristone, die seit 2000 im Einsatz ist und zusammen mit Misoprostol verwendet wird.
  • Nachdem der Supreme Court vor zwei Jahren das landesweite Abtreibungsrecht aufhob, ist Mifepristone wichtiger geworden und wird per Post verschickt.
  • In Europa ist ein ähnliches Medikament unter dem Namen Mifegyne bekannt und erhältlich.