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Nicht barrierefrei: Ministerin im Rollstuhl saß bei Klima-Gipfel draußen fest

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Während die meisten Spitzenpolitiker in Glasgow an der Weltklimakonferenz teilnahmen, saß die israelische Energieministerin Karine Elharrar hat nach eigenen Angaben vor dem Gebäude in der Kälte.

"Es ist traurig, dass die UN, die Barrierefreiheit für Menschen mit Behinderungen fördert, sich im Jahr 2021 nicht um Barrierefreiheit bei ihren Veranstaltungen kümmern", schrieb Elharrar am Montagabend auf Twitter.

Zwei Stunden vergeblich gewartet

Laut Medienberichten versuchte die Ministerin am Montag erfolglos, über mehrere Eingänge in das entscheidende Gebäude zu kommen. Die Organisatoren hätten der Ministerin zudem die Fahrt mit einem Shuttle angeboten, das allerdings auch keinen rollstuhl-gerechten Zugang gehabt habe. Elharrar habe zwei Stunden draußen gewartet und sei dann wieder in ihr Hotel zurückgekehrt.

Der britische Botschafter in Israel, Neil Wigan, entschuldigte sich bei der Politikerin und zeigte sich verstört über den Vorfall. "Wir wollen eine Weltklimakonferenz, die einladend und inklusiv für jeden ist", schrieb er auf Twitter.

Großbritanniens Umweltminister George Eustice bedauerte den Vorfall ebenfalls. Er machte aber auch mangelnde Kommunikation von israelischer Seite dafür verantwortlich. "Was normalerweise in dieser Situation passieren würde, ist dass Israel uns über diese besondere Anforderung für ihre Ministerin informiert hätte", so Eustice im BBC-Radio. Eine Stellungnahme der Veranstalter gab es zunächst nicht.

Elharrar traf am Dienstag gemeinsam mit Israels Ministerpräsident Naftali Bennett bei der Konferenz ein. Auf einem Video zwar zu sehen, wie die Ministerin in ihrem elektrischen Rollstuhl an der Seite des Regierungschefs über einen ebenerdigen Zugang in das Konferenzzentrum fuhr. Ob es sich dabei um dasselbe Gebäude handelte, in das die Ministerin am Montag vergeblich versucht hatte, zu gelangen, war nicht ersichtlich.

ribbon Zusammenfassung
  • Während die meisten Spitzenpolitiker in Glasgow an der Weltklimakonferenz teilnahmen, saß die israelische Energieministerin Karine Elharrar hat nach eigenen Angaben vor dem Gebäude in der Kälte.
  • "Es ist traurig, dass die UN, die Barrierefreiheit für Menschen mit Behinderungen fördert, sich im Jahr 2021 nicht um Barrierefreiheit bei ihren Veranstaltungen kümmern", schrieb Elharrar am Montagabend auf Twitter.
  • Laut Medienberichten versuchte die Ministerin am Montag erfolglos, über mehrere Eingänge in das entscheidende Gebäude zu kommen.
  • Die Organisatoren hätten der Ministerin zudem die Fahrt mit einem Shuttle angeboten, das allerdings auch keinen rollstuhl-gerechten Zugang gehabt habe. Elharrar habe zwei Stunden draußen gewartet und sei dann wieder in ihr Hotel zurückgekehrt.
  • Der britische Botschafter in Israel, Neil Wigan, entschuldigte sich bei der Politikerin und zeigte sich verstört über den Vorfall. "Wir wollen eine Weltklimakonferenz, die einladend und inklusiv für jeden ist", schrieb er auf Twitter.

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