NGO meldet Tod von 116 Migranten vor Libyen
Diese sei nur wenige Stunden nach dem Abfahren des Bootes geschehen, hieß es. Nach Angaben von Alarm Phone, das die Rettungsaktionen koordinierte, sei ein Schlauchboot mit 117 Migranten, das am vergangenen Donnerstag vom libyschen Zuwara ablegte, vermutlich in der Nacht zum Freitag gesunken. Die Organisation berichtete, mehrfach versucht zu haben, das Schiff über Satellitentelefon zu erreichen, jedoch ohne Erfolg. Alarm Phone meldete den Vorfall sofort an die italienische Küstenwache und an andere zuständige NGOs, obwohl der GPS-Standort des Schiffes nicht bekannt war.
"Als wir die italienische Küstenwache kontaktierten, bestätigten sie den Erhalt unserer E-Mail, brachen jedoch das Gespräch ab, ohne weitere Informationen oder Bestätigungen zu geben", erklärte Alarm Phone. Die libysche Küstenwache gab an, dass sie weder ein Boot gesichtet noch Rettungsaktionen unternommen habe.
Am Sonntag erhielten die Helfer schließlich Informationen, dass tunesische Fischer einen einzigen Überlebenden auf einem treibenden Holzboot gefunden hatten. Der Mann gab an, er sei der einzige Überlebende der Gruppe. Er berichtete, dass sich die Wetterbedingungen nur wenige Stunden nach der Abfahrt drastisch verschlechtert hätten, mit Winden von bis zu 40 km/h.
Zusammenfassung
- Bei einem Schiffbruch im zentralen Mittelmeer sind nach Angaben der NGO Sea Watch 116 Menschen ums Leben gekommen, nachdem ein Schlauchboot mit 117 Migranten von Libyen aus Richtung Italien aufbrach.
- Nur ein einziger Überlebender wurde von tunesischen Fischern gerettet, während die Organisationen Alarm Phone und Sea Watch das Unglück bestätigten und von stark verschlechterten Wetterbedingungen mit bis zu 40 km/h Wind berichteten.
- Die italienische Küstenwache wurde von Alarm Phone informiert, bestätigte jedoch nur den Erhalt der Meldung und brach das Gespräch ab, während die libysche Küstenwache keine Rettungsaktion unternahm.
