Neuwahlen in Nepal im März
Der Ernennung Karkis waren zweitägige Verhandlungen zwischen Präsident Paudel, Armeechef Ashok Raj Sigdel und den Anführern der Proteste vorausgegangen. Bei den schwersten Unruhen in dem Himalaya-Staat seit Jahren wurden mindestens 51 Menschen getötet und mehr als 1300 verletzt. Auslöser der landesweiten Proteste der sogenannten "Generation Z" gegen Korruption war ein inzwischen zurückgenommenes Verbot sozialer Medien. Die Gewalt war erst nach dem Rücktritt Olis am Dienstag abgeebbt. Am Freitag normalisierte sich die Lage in dem 30-Millionen-Einwohner-Land zusehends. Geschäfte öffneten wieder. Die Polizei trug anstelle von Gewehren wieder Schlagstöcke.
Das südliche Nachbarland Indien äußerte die Hoffnung, die Entwicklungen würden zu Frieden und Stabilität beitragen. "Herzliche Glückwünsche an die ehrenwerte Sushila Karki Ji zur Übernahme des Amtes der Ministerpräsidentin der nepalesischen Übergangsregierung", schrieb der indische Ministerpräsident Narendra Modi auf der Online-Plattform X. "Indien setzt sich uneingeschränkt für den Frieden, den Fortschritt und den Wohlstand der nepalesischen Brüder und Schwestern ein." Nepal leidet seit der Abschaffung der Monarchie im Jahr 2008 unter politischer und wirtschaftlicher Instabilität. Ein Mangel an Arbeitsplätzen zwingt zudem Millionen junger Menschen, im Ausland Arbeit zu suchen - etwa im Nahen Osten, in Südkorea oder Malaysia.
Zusammenfassung
- Nach tagelangen gewaltsamen Protesten mit mindestens 51 Toten und über 1.300 Verletzten hat Nepals Präsident Ramchandra Paudel das Parlament aufgelöst und Neuwahlen für den 5. März angesetzt.
- Die frühere Verfassungsrichterin Sushila Karki wurde als erste Frau zur Interims-Ministerpräsidentin ernannt, nachdem K.P. Sharma Oli infolge der Proteste zurückgetreten war.
- Die Lage im 30-Millionen-Einwohner-Land normalisierte sich nach Olis Rücktritt, Geschäfte öffneten wieder und die Polizei verzichtete auf Gewehre.