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Nagasaki gedenkt der Opfer des Atombombenabwurfs

09. Aug. 2025 · Lesedauer 2 min

Mit einem neuerlichen Appell zur Abschaffung aller Atomwaffen hat die japanische Stadt Nagasaki am Samstag der Opfer des Atombombenabwurfs vor 80 Jahren gedacht. Um 11.02 Uhr (Ortszeit), dem Zeitpunkt, als am 9. August 1945 die von einem US-Bomber abgeworfene Atombombe über Nagasaki explodierte, legten die Teilnehmer der Gedenkveranstaltung eine Schweigeminute ein. Nagasakis Bürgermeister Shiro Suzuki warnte eindringlich vor der wachsenden Gefahr eines Atomkriegs.

"Diese existenzielle Krise der Menschheit ist für jeden Einzelnen von uns auf der Erde unmittelbar geworden", sagte Suzuki in seiner Friedenserklärung. Er rief die Welt dazu auf, aus der Geschichte zu lernen und sicherzustellen, dass Nagasaki die letzte Stadt bleibt, die ein atomares Inferno erleiden musste.

Allein in Nagasaki wurden damals etwa 70.000 Menschen durch direkte Einwirkung getötet, 75.000 weitere verletzt. Drei Tage zuvor hatten die USA bereits Hiroshima durch eine Atombombe mit geringerer Sprengkraft verwüstet.

Unter dem Eindruck der Zerstörungen kapitulierte das Kaiserreich Japan am 15. August 1945. Hiroshima und Nagasaki wurden als die ersten und bisher einzigen von einer Atombombe verwüsteten Städte weltweit als Symbol für die Schrecken von Krieg - und für Frieden - bekannt.

Die heutige Welt werde von einem teuflischen Kreislauf aus Konfrontation und Zersplitterung geplagt, sagte Suzuki. Er rief dazu auf, diesen zu überwinden. Dass die japanische Organisation Nihon Hidankyo von Überlebenden der Atomwaffenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki vergangenes Jahr mit dem Friedensnobelpreis geehrt wurde, zeige die Kraft der Zivilgesellschaft.

Die Graswurzelbewegung hatte den wichtigsten Friedenspreis für ihre Bemühungen um eine atomwaffenfreie Welt erhalten. Nagasakis Bürgermeister rief die Regierung seines eigenen Landes erneut dazu auf, einem UNO-Vertrag zum Verbot von Atomwaffen von 2017 beizutreten. Das hatte drei Tage zuvor schon Suzukis Kollege in Hiroshima von der japanischen Regierung gefordert.

Zusammenfassung
  • Am 80. Jahrestag des Atombombenabwurfs auf Nagasaki gedachten die Menschen am 9. August um 11.02 Uhr mit einer Schweigeminute der etwa 70.000 Toten und 75.000 Verletzten.
  • Bürgermeister Shiro Suzuki warnte eindringlich vor der wachsenden Gefahr eines Atomkriegs und appellierte, dass Nagasaki die letzte Stadt bleibt, die ein atomares Inferno erleiden musste.
  • Suzuki forderte die japanische Regierung erneut auf, dem UNO-Vertrag zum Verbot von Atomwaffen beizutreten, nachdem die Überlebendenorganisation Nihon Hidankyo für ihr Engagement mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde.