APA/HELMUT FOHRINGER

Nach Ostern: Weitere Lockerungen in Pflegeheimen angekündigt

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Während Gesundheitsminister Rudolf Anschober am Freitag einen Oster-Appell für verantwortungsvolles Verhalten aussprach, bereitet die Regierung insgesamt für Dienstag wieder einen Gipfel mit Ländern und Parlamentsparteien vor. Schon vor dem Gipfel wurden weitere Besuchslockerungen in den Pflegeheimen für nach Ostern angekündigt.

Aufgrund der hohen Durchimpfungsrate in den Alters- und Pflegeheimen hat das Gesundheitsministerium nach Ostern weitere Besuchslockerungen angekündigt. Vor drei Wochen wurden bereits erste Schritte eingeleitet. Da konnten pro Bewohner pro Woche auf zweimal zwei Besucher kommen. Ab dem 7. April wird das nun auf vier Besuche mit maximal zwei Personen pro Bewohner in der Woche ausgeweitet, kündigte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) am Karfreitag an.

"Während im November als Höhepunkt der Infektionswelle in den Alten- und Pflegeheimen bis zu 4.000 Infektionsfälle vorgelegen sind, liegen wir derzeit lediglich bei rund 150. Auch die Zahl der Todesfälle konnte massiv verringert werden", sagte Anschober. Die Schutzmaßnahmen und die abgeschlossene Corona-Schutzimpfung würden ihre Wirkung zeigen. Das sei ein großer Erfolg. "Für die Gesundheit der Bewohnerinnen und Bewohner ist aber auch ihre soziale Lage wichtig." Weiterhin müssen strenge Hygienevorschriften - FFP2-Maske, Abstand sowie Test - eingehalten werden, um die Sicherheit aller zu gewährleisten und die Ausbreitung des Virus einzudämmen.

Besuche im Rahmen der Palliativ- und Hospizbegleitung, Seelsorge, sowie bei der Begleitung kritischer Lebensereignisse bleiben uneingeschränkt möglich. Bewohner können weiterhin durch pflegende Angehörige (maximal zwei) täglich im Alters- und Pflegeheim unterstützt werden. Von diesen Regelungen seien auch die stationären Wohneinrichtungen der Behindertenhilfe umfasst. Die Umsetzung der Novelle wird voraussichtlich ab 7. April mit Inkrafttreten der Verordnung möglich sein.

Anschober richtet Oster-Appell an Bevölkerung

Anschober betonte am Freitag, dass jeder durch sein Verhalten in der "gefährlichsten Phase der Pandemie" Teil der Lösung sein könne. Ganz Europa befinde sich in der dritten Welle, fast in allen Ländern werde es eng mit den Behandlungskapazitäten für Schwerkranke: "Auch bei uns in Österreich." Derzeit seien die Intensivstationen in Ostösterreich bereits dramatisch belastet - großteils deutlich stärker als im Krisenherbst des Vorjahres. Es brauch jetzt zwei Wochen eine Notbremse, dann schaffe man es noch, die Intensivstationen rechtzeitig zu entlasten.

Anschober wünscht sich, dass auch außerhalb der Ostregion Kontakte in den nächsten Tagen massiv eingeschränkt werden. Die nächtliche Ausgangsregelung, Mindestabstand, FFP2-Maske und das Testen seien konsequent umzusetzen und in den Risikobezirken mit einer Inzidenz über 400 die Zusatzmaßnahmen konsequent zu verwirklichen. Auf Osterreisen solle verzichtet werden, riskante Sportarten und Risikoverhalten im Autoverkehr seien zu vermeiden, um auch so die Intensivabteilungen zu schützen. Kontakte sollten möglichst auf Skype, Video und Telefon verlegt werden.

Corona-Gipfel am Dienstag

Dennoch wird beim Gipfel am Dienstag ein bundesweiter Lockdown vermutlich kein Thema sein, vor allem die Kanzlerpartei setzt derzeit vor allem auf regionale Maßnahmen. Beraten wird dabei auch, inwieweit die östlichen Bundesländer, die zunehmend Probleme auf den Intensivstationen bekommen, unterstützt werden können. Angedacht ist Hilfe aus den benachbarten Ländern Steiermark und Oberösterreich, aber auch aus Kärnten. Analysiert werden soll bei dem Treffen auch der Impffortschritt

ribbon Zusammenfassung
  • Während Gesundheitsminister Rudolf Anschober am Freitag einen Oster-Appell für verantwortungsvolles Verhalten aussprach, bereitet die Regierung insgesamt für Dienstag wieder einen Gipfel mit Ländern und Parlamentsparteien vor.
  • Schon vor dem Gipfel wurden weitere Besuchslockerungen in den Pflegeheimen für nach Ostern angekündigt.
  • Vor drei Wochen wurden bereits erste Schritte eingeleitet. Da konnten pro Bewohner pro Woche auf zweimal zwei Besucher kommen.
  • Ab dem 7. April wird das nun auf vier Besuche mit maximal zwei Personen pro Bewohner in der Woche ausgeweitet, kündigte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) am Karfreitag an.

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