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Moskau: Lager mit Militärgerät aus USA und Europa zerstört

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Russland hat eigenen Angaben zufolge ein großes Lager mit militärischem Gerät aus Europa und den USA zerstört.

Das Lager habe sich in der Nähe des Bahnhofs Bohoduchiw in der Region Charkiw befunden, teilte das russische Verteidigungsministerium mit. In der Nacht seien 18 ukrainische Militäreinrichtungen getroffen worden, darunter drei Munitionsdepots in Datschne nahe der Stadt Odessa. Nach Einschätzung britischer Geheimdienste zeigen die westlichen Sanktionen Wirkung.

Russland kann Waffen-Verluste schwer ersetzen

Moskau falle es demnach immer schwerer, beschädigte militärische Ausrüstung zu ersetzen. Russlands fähigste und modernste Einheiten und Waffen erlitten in der Ukraine beträchtliche Schäden, hieß es am Samstag in einem Update des britischen Verteidigungsministeriums. So sei etwa mindestens ein T-90M-Panzer, einer von Russlands modernsten Panzern, im Gefecht zerstört worden. Es werde beträchtlicher Summen und viel Zeit bedürfen, um die Stärke der russischen Truppen nach dem Krieg wieder herzustellen, hieß es aus London. Außerdem würden die geltenden Sanktionen die Beschaffung von Ersatz erschweren, weil dadurch Russlands Zugang zu wichtiger Mikroelektronik beschränkt sei.

Großbritannien teilt Geheim-Infos

Schon seit Wochen veröffentlicht die britische Regierung in ungewöhnlich offener Art und Weise regelmäßig Geheimdienstinformationen zum Verlauf des Angriffskriegs. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor.

"Was in der Ukraine passiert, wird von Aggressoren und Autokraten genau beobachtet, und wir müssen sicherstellen, dass sie die richtige Botschaft erhalten: Wir werden niemals zögern, für Souveränität und Rechtsstaatlichkeit einzutreten", schrieb die britische Außenministerin Liz Truss in einem Gastbeitrag für die "Welt". Man sei entschlossen, die Ukraine so lange zu unterstützen, bis ihre Souveränität wiederhergestellt sei.

Das Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 wird in den meisten Ländern am 8. Mai gefeiert, also am Sonntag. Russland feiert am Montag, dem 9. Mai, mit einer Militärparade den sowjetischen Sieg über Hitler-Deutschland im Zweiten Weltkrieg. Erwartet wird, dass Präsident Wladimir Putin sich dabei zur weiteren Richtung des Angriffskriegs gegen die Ukraine äußert.

Kritik an Fahnenverbot bei Berliner Gedenkorten

Die Berliner Polizei hält anlässlich des Gedenkens zum Ende des Zweiten Weltkriegs an den Auflagen für 15 ausgewählte Gedenkorte fest - trotz Kritik unter anderem vom ukrainischen Botschafter Andrij Melnyk. Am Sonntag und am Montag seien an jenen Orten "keinerlei Flaggen und militärische Symbole erlaubt", bekräftigte die Polizei der deutschen Bundeshauptstadt am Samstag. Das Verbot gelte indes nicht für Diplomatinnen und Diplomaten sowie für Veteranen des Weltkriegs. In Berlin sind am 8. und 9. Mai zahlreiche Demonstrationen und Gedenkveranstaltungen geplant.

An allen anderen öffentlichen Orten sei das Tragen ukrainischer Flaggen an diesen beiden Tagen weiterhin "grundsätzlich erlaubt", betonte die Polizei. So hatte es die Behörde bereits am Freitag verordnet. Durch manche Darstellung habe aber der Eindruck entstehen können, dass das Tragen etwa von ukrainischen Flaggen in Berlin an diesen beiden Tagen generell verboten sei. Das sei nicht der Fall, hieß es.

ribbon Zusammenfassung
  • Das Lager habe sich in der Nähe des Bahnhofs Bohoduchiw in der Region Charkiw befunden, teilte das russische Verteidigungsministerium mit.
  • Das Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 wird in den meisten Ländern am 8. Mai gefeiert, also am Sonntag.
  • Am Sonntag und am Montag seien an jenen Orten "keinerlei Flaggen und militärische Symbole erlaubt", bekräftigte die Polizei der deutschen Bundeshauptstadt am Samstag.