APA/HARALD SCHNEIDER

Mittelschule ist jetzt nicht mehr neu

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Die Mittelschule ist namenstechnisch nicht mehr neu: Mit dem Start des Schuljahrs 2020/21 firmieren die Neuen Mittelschulen (NMS; ehemals Hauptschulen) flächendeckend nur mehr als Mittelschulen. Augenfälligste Änderung: Bereits ab der 2. Klasse erhalten sie zwei Leistungsniveaus ("Standard" und "Standard-AHS") mit je fünfteiliger Notenskala.

Die Mittelschule ist namenstechnisch nicht mehr neu: Mit dem Start des Schuljahrs 2020/21 firmieren die Neuen Mittelschulen (NMS; ehemals Hauptschulen) flächendeckend nur mehr als Mittelschulen. Augenfälligste Änderung: Bereits ab der 2. Klasse erhalten sie zwei Leistungsniveaus ("Standard" und "Standard-AHS") mit je fünfteiliger Notenskala.

Die Reform geht auf das sogenannte Pädagogik-Paket 2018 zurück. An einigen Schulen ist sie zumindest teilweise bereits umgesetzt - die einzelnen NMS hatten nämlich die Möglichkeit, bereits im Vorjahr die Änderungen in Kraft zu setzen. Ab heuer sind sie verpflichtend.

Trotz des neuen Namens bleibt das Grundsystem erhalten: Die Schüler werden je nach Leistungsstand auf zwei Schienen beurteilt, von denen ein "Nicht Genügend" in der höheren einem Dreier, Vierer oder Fünfer in der niedrigeren entspricht. Die Umstellung auf die zwei Spuren erfolgt aber nicht erst in der dritten, sondern schon der zweiten Klasse.

Statt der bisherigen Einteilung in die zwei Niveaus "grundlegende Allgemeinbildung" und "vertiefende Allgemeinbildung" ab der dritten Klasse kommt nun eine Teilung in "Standard" (entspricht in etwa der bisherigen grundlegenden Allgemeinbildung) und "Standard AHS" (entspricht der vertiefenden Allgemeinbildung) in Deutsch, Mathe und lebender Fremdsprache bereits ab der zweiten Klasse. An die Stelle einer de facto siebenteiligen Notenskala treten zwei einander überlappende fünfteilige Notenskalen.

Ein Zweier im "Standard" entspricht dabei einem Vierer im "Standard AHS", ein Einser im "Standard" je nach Leistung einem Einser, Zweier oder Dreier im "Standard AHS". Umgekehrt bedeutet ein Fünfer im "Standard AHS" je nach Leistungsstand ein Befriedigend, Genügend oder Nicht Genügend im "Standard". Dementsprechend dürfen Schüler mit Fünfer im "Standard AHS" in die nächsthöhere Schulstufe aufsteigen, müssen dort dann aber in dem Fach gemäß dem Leistungsniveau "Standard" unterrichtet werden.

Gleichzeitig bleiben die bisherigen Differenzierungsmöglichkeiten in der NMS wie Teamteaching erhalten, werden aber durch eine zusätzliche Möglichkeit ergänzt: Schulen können in Deutsch, Mathe und Englisch ab der zweiten Klasse auch dauerhafte Gruppen einrichten. In diesen Gruppen soll dann anhand der beiden Leistungsniveaus unterrichtet werden.

Unterschied zu den Leistungsgruppen im NMS-Vorgänger Hauptschule: Die Schüler können während des Schuljahrs von einer Gruppe bzw. von einem Leistungsniveau in die bzw. das andere wechseln. Voraussetzung ist die Zuteilung durch die Lehrer.

Mit den beiden Standards sind auch unterschiedliche Berechtigungen beim Wechsel an eine höhere Schule verbunden: Nach der Mittelschule kann ohne Aufnahmsprüfung in eine AHS oder BHS gewechselt werden, wenn man die vierte Klasse erfolgreich abschließt sowie in Deutsch, Mathe und Fremdsprache entweder im "Standard AHS" benotet wurde oder im "Standard" mindestens einen Zweier im Zeugnis stehen hat. Ein Wechsel in eine mittlere Schule (z.B. Fachschule, Handelsschule) ist auch dann ohne Aufnahmsprüfung möglich, wenn in Deutsch, Mathe und Fremdsprache im "Standard" nur ein Dreier erreicht wurde.

ribbon Zusammenfassung
  • Die Mittelschule ist namenstechnisch nicht mehr neu: Mit dem Start des Schuljahrs 2020/21 firmieren die Neuen Mittelschulen flächendeckend nur mehr als Mittelschulen.
  • Augenfälligste Änderung: Bereits ab der 2. Klasse erhalten sie zwei Leistungsniveaus mit je fünfteiliger Notenskala.
  • Ein Zweier im "Standard" entspricht dabei einem Vierer im "Standard AHS", ein Einser im "Standard" je nach Leistung einem Einser, Zweier oder Dreier im "Standard AHS".

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