Mindestens 40 Tote bei Angriff auf Bürgerwehr in Nigeria
Dörfer im Nordwesten und im Zentrum Nigerias werden seit Jahren von kriminellen Banden heimgesucht. Die von den Behörden als "Banditen" bezeichneten Angreifer überfallen die Dörfer, plündern die Häuser und brennen sie nieder. Dorfbewohner werden getötet oder entführt, um Lösegeld zu erpressen. Bei den Angriffen gab es schon tausende Tote.
Als Reaktion auf die Attacken haben viele Gemeinden Truppen zur Selbstverteidigung gebildet. Im Juni hatten von der Regierung unterstützte Bürgerwehren im nordwestlichen Teilstaat Zamfara bei stundenlangen Kämpfen mehr als hundert Bandenmitglieder getötet.
In der Region kommt es zudem immer wieder zu gewaltsamen Konflikten zwischen sesshaften Bauern und als Nomaden lebenden Hirten. Im Nordosten Nigerias verbreiten zudem die Islamisten-Miliz Boko Haram und die rivalisierende Jihadistenmiliz Islamischer Staat in Westafrika (ISWAP) Angst und Schrecken.
Zusammenfassung
- Mindestens 40 Mitglieder einer Bürgerwehr sind am Sonntag bei Angriffen bewaffneter Gruppen in den Dörfern Kukawa und Bunyan Naalum im nigerianischen Teilstaat Plateau getötet worden.
- Im Dorf Kukawa wurden laut Rotem Kreuz 30 Menschen getötet, während bei Zusammenstößen im nahegelegenen Bunyan Naalum weitere 10 Mitglieder der Bürgerwehr ums Leben kamen.
- Dörfer im Nordwesten und Zentrum Nigerias werden seit Jahren von bewaffneten Banden überfallen, weshalb viele Gemeinden Bürgerwehren zur Selbstverteidigung gegründet haben.