Militärexperte: "Russische Offensive in Bachmut zum Erliegen gekommen"

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In der stark umkämpften ukrainischen Stadt Bachmut ist die russische Offensive zum Erliegen gekommen, gleichzeitig gebe es nennenswerte ukrainische Angriffe, analysiert Militärexperte Gerald Karner. Eine größere ukrainische Gegenoffensive stehe bevor.

PULS 24-Militärexperte Gerald Karner erwartet "in den nächsten Tagen und Wochen" eine größere ukrainische Gegenoffensive. Unter anderem ein Drohnenangriff auf die Krim-Hafenstadt Sewastopol gelten als Vorbereitung darauf. Dort war am Wochenende ein großes russisches Treibstofflager in Brand geraten.

Nachschubwege auf Krim angegriffen

Am Montag gab es außerdem Angriffe auf Nachschubwege auf der Krim. Im westrussischen Gebiet Brjansk wurde ein Güterzug zum Entgleisen gebracht. Dieser hatte Medienberichten zufolge Öl- und Holz geladen. Laut russischen Angaben wurden in der Grenzgegend vier Menschen durch Beschuss aus der Ukraine getötet.

Vorbereitung auf Gegenoffensive

"Die Unterwanderung der feindlichen Logistik ist eines der Vorbereitungselemente für die mächtigen Aktivhandlungen unserer Verteidigungskräfte, über die wir schon seit langem sprechen", hieß es dazu aus der ukrainischen Armee.

AFP

"Nennenswerte ukrainische Angriffe in Bachmut"

In den letzten Tagen und Stunden höre man außerdem von "durchaus nennenswerten ukrainischen Gegenangriffen" in der umkämpften Stadt Bachmut, erklärt Gerald Karner. Diese sollen die Stadt aus dem russischem Griff lösen. Bachmut wird seit Monaten gemeinsam von der russischen Armee und der Söldnertruppe Wagner angegriffen. Inzwischen kontrollieren die Angreifer eigenen Angaben nach rund 85 Prozent des Stadtgebietes.

Russische Winteroffensive zum Erliegen gekommen

Laut Karner ist die russische Winteroffensive in Bachmut aber zum Erliegen gekommen. US-Geheimdienste sprechen von schweren russischen Verlusten: Mehr als 20.000 Soldaten sollen seit Dezember getötet und rund 80.000 verwundet worden sein. Vor allem schlecht ausgebildete und schlecht ausgerüstet Soldaten sind ein Problem für die russische Armee sein.

Immer schwerer werde es, neue Soldaten zu rekrutieren, sagt Karner im Interview.

Wagner-Chef droht Abzug der Truppen an

Fehlende Munition beklagte am Wochenende auch der Chef der Söldnereinheit Wagner, Jewgeni Prigoschin, in einem Interview. Jeden Tag würden stapelweise tausend Leichen in Särge verpackt und nach Hause geschickt werden. Er drohte sogar mit einem Abzug der Wagner-Truppen aus Bachmut.

Grund für die fehlende Munition sei, dass die russische Rüstungsindustrie nicht mit der Produktion nachkomme, analysieren britische Geheimdienste.

Der Wagner-Chef rechnet mit einem Beginn der ukrainischen Offensive bis spätestens 15. Mai.

Alle aktuellen Entwicklungen können Sie im Ukraine-Liveblog nachlesen:

ribbon Zusammenfassung
  • In der stark umkämpften ukrainischen Stadt Bachmut ist die russische Offensive zum Erliegen gekommen, gleichzeitig gibt es nennenswerte ukrainische Angriffe, analysiert Militärexperte Gerald Karner.
  • Eine größere ukrainische Gegenoffensive stehe bevor.