Militärexperte: Afghanistan-Evakuierung kann noch zwei Wochen dauern

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Der Militärexperte Walter Feichtinger ist sich sicher, dass man die Taliban nicht ignorieren könne. Man müsse sich daher in absehbarer Zeit überlegen, wie sich die EU den Taliban gegenüber positionieren will. Auch die Evakuierung gelinge laut Feichtinger nur, so lange es die Taliban zulassen.

Erst in den nächsten Monaten würde sie zeigen, wie die Taliban regieren und sich gegenüber anderen Ländern verhalten werden. Erst danach müsse man sich als EU überlegen, "wie wir uns gegenüber den Taliban positionieren, weil ignorieren kann man die Taliban nicht", sagt Militär- und Sicherheitsexperte Walter Feichtinger.

Aktuell sei die Sicherheitslage "sicherlich angespannt". Die USA setze allerdings alles daran die Evakuierungsflüge abzuwickeln, ergänzt er im PULS 24 Interview. Die Luftbrücke sei die "Nabelschnur zur Außenwelt", daher sei es wichtig, diese aufrecht zu erhalten. Feichtinger geht davon aus, dass pro Stunde eine Maschine abhebt und bis zu 9.000 Menschen ausreisen können. Daher könne die Evakuierung auch noch bis zu zwei Wochen dauern.

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Als "äußerst kompliziert" bezeichnet der Militärexperte den Weg zum Flughafen. Es sei "eigenartig", dass eine Ankunft am Flughafen nur mit Zustimmung der Taliban gelinge, da diese an speziellen Checkpoints Kontrollen durchführen. Daher geht Feichtinger davon aus, dass die "Taliban anscheinend daran interessiert sind, dass die Evakuierungen stattfinden", wie er im Gespräch sagt. Er rechnet damit, dass die Luftbrücke so lange geöffnet bleibt, so lange sie den Taliban strategisch nützt.

ribbon Zusammenfassung
  • Erst in den nächsten Monaten würde sie zeigen, wie die Taliban regieren und sich gegenüber anderen Ländern verhalten werden.
  • Erst danach müsse man sich als EU überlegen, "wie wir uns gegenüber den Taliban positionieren, weil ignorieren kann man die Taliban nicht", sagt Militär- und Sicherheitsexperte Walter Feichtinger.
  • Aktuell sei die Sicherheitslage "sicherlich angespannt". Die USA setze allerdings alles daran die Evakuierungsflüge abzuwickeln, ergänzt er im PULS 24 Interview.
  • Die Luftbrücke sei die "Nabelschnur zur Außenwelt", daher sei es wichtig, diese aufrecht zu erhalten.
  • Es sei "eigenartig", dass eine Ankunft am Flughafen nur mit Zustimmung der Taliban gelinge, da diese an speziellen Checkpoints Kontrollen durchführen.
  • Er rechnet damit, dass die Luftbrücke so lange geöffnet bleibt, so lange sie den Taliban strategisch nützt.

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