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Mehrheit für neues Unabhängigkeitsvotum im schottischen Parlament

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Nach einer Koalitionsvereinbarung im schottischen Parlament halten Befürworter eines neuen Unabhängigkeitsreferendums dort die Mehrheit.

Damit sei es "auf jeder demokratischen Grundlage unmöglich" für die Regierung in London, dem schottischen Volk eine Entscheidung über die eigene Zukunft zu verwehren, sagte die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon am Freitag.

Ihre Scottish National Party (SNP) hatte zuvor eine Einigung mit den Grünen geschlossen, die damit erstmals in der britischen Geschichte an einer Regierung beteiligt sind. Die SNP benötigt die sieben Sitze der Grünen für die Mehrheit.

Bis 2023 Volksbefragung

Sturgeon will bis Ende 2023 eine zweite Volksbefragung zur Unabhängigkeit abhalten. Als Szenario nach einer etwaigen Loslösung von England und Wales nach 314 Jahren wird ein Beitritt Schottlands zur EU diskutiert. Die britische Regierung von Premierminister Boris Johnson steht jedoch auf dem Standpunkt, dass sie eine erneute Abstimmung, die sie ablehnt, genehmigen müsste. Die Schotten hatten 2014 mit 55 zu 45 Prozent für einen Verbleib im Königreich gestimmt. Jüngste Umfragen deuten derzeit auf ein knapperes Meinungsbild.

ribbon Zusammenfassung
  • Nach einer Koalitionsvereinbarung im schottischen Parlament halten Befürworter eines neuen Unabhängigkeitsreferendums dort die Mehrheit.
  • Damit sei es "auf jeder demokratischen Grundlage unmöglich" für die Regierung in London, dem schottischen Volk eine Entscheidung über die eigene Zukunft zu verwehren, sagte die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon am Freitag.
  • Sturgeon will bis Ende 2023 eine zweite Volksbefragung zur Unabhängigkeit abhalten. Als Szenario nach einer etwaigen Loslösung von England und Wales nach 314 Jahren wird ein Beitritt Schottlands zur EU diskutiert.
  • Die britische Regierung von Premierminister Boris Johnson steht jedoch auf dem Standpunkt, dass sie eine erneute Abstimmung, die sie ablehnt, genehmigen müsste.

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